Wetterlexikon: Nebel

Nebel - Arten und Entstehung
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  • Bei Nebel handelt es sich um eine bodennahe Wolke, bei der die Sichtweite weniger als einen Kilometer beträgt.
  • Nebel entsteht, wenn die Luft abkühlt und dabei der Taupunkt erreicht wird. Dann kondensiert der Wasserdampf in der Luft zu Wassertröpfchen, woran das Licht reflektiert wird und die weiße Wolke zu sehen ist.
  • Nebel bildet sich meistens im Herbst und Winter in der Nähe von Gewässern.
  • Es wird zwischen mehreren Nebelarten unterschieden.
  • Nebel kann aufgrund der Sichteinschränkung im Straßenverkehr gefährlich werden und das Unfallrisiko erhöhen.

1. Was ist Nebel einfach erklärt?

Bei Nebel handelt es sich grob gesagt um eine Wolke an der Erdoberfläche. Die Sichtweite beträgt hierbei weniger als einen Kilometer. Diese Wolke entsteht, wenn der in der Luft enthaltene Wasserdampf zu winzigen Tröpfchen kondensiert.

Diese unzähligen Wassertröpfchen reflektieren das Licht, weshalb die Sicht hierbei eingeschränkt ist. Nebel bildet sich vor allem in den kühleren Jahreszeiten.

2. Wie entsteht Nebel?

Damit Nebel entsteht, müssen gewisse Bedingungen erfüllt sein. Für Nebel muss Wasserdampf zu Tröpfchen kondensieren. Das passiert, wenn sich die Luft abkühlt oder die Feuchte zunimmt. Damit der Wasserdampf in der Luft zu Wassertröpfchen kondensiert, muss der Taupunkt der Luft erreicht werden. Der wird erreicht, sobald die relative Luftfeuchtigkeit bei 100% ist.

Das bedeutet, dass die Luft vollkommen mit Wasserdampf gesättigt ist. Sie muss also so viel Wasserdampf enthalten, dass sie keinen weiteren aufnehmen kann. Da kältere Luft weniger Dampf aufnehmen kann als wärmere, ist bei ihr die Sättigung schneller erreicht. Im Herbst und Winter sind die Nächte länger als die Tage, wodurch sich die Luft mehr abkühlen kann. Daher sind wir in diesen Jahreszeiten den Nebel besonders gewohnt. 

3. Wann gibt es Nebel?

Damit der Taupunkt erreicht wird und so der Wasserdampf zu Tröpfchen kondensieren kann, muss die Luft abkühlen. Aufgrund der längeren Nächte im Herbst und Winter ist in diesen Jahreszeiten die Luft besonders abgekühlt und Nebel entsteht. Daher finden die meisten Nebeltage auch in diesen Monaten statt.

In klaren Nächten kann der Erdboden Wärme ausstrahlen und schnell abkühlen, wodurch der Taupunkt rasch erreicht wird. Daher tritt Nebel am häufigsten in den frühen Morgenstunden auf. An die Wetterstation wird Nebel gemeldet, sobald die Sichtweite weniger als einen Kilometer beträgt. Sobald sich dann im Laufe des Vormittags die Sonne durchkämpft und sich die Luft wieder erwärmt, verdunsten die Wassertröpfchen und der Nebel lichtet sich.

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Doch nicht nur im Herbst und Winter gibt es Nebel. Dieser kann durchaus auch im Sommer beispielsweise nach einem Hagelgewitter entstehen. Die Eiskörner brauchen ihre Zeit, bis sie geschmolzen sind. Dadurch verweilen sie auf dem Boden und kühlen damit ihre Umgebungsluft ab. 

4. Wo entsteht Nebel?

Nebel kann überall entstehen, wo die Luft abkühlt und eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht. Besonders in der Nähe von Gewässern bildet sich Nebel. Tagsüber verdunstet das Wasser durch die Sonneneinstrahlung. Abends kühlt die Luft aber so ab, dass das Wasser kondensiert.

Auf dem Land entsteht Nebel eher als in einer Großstadt. Das liegt daran, dass die Stadtluft aufgrund von Asphalt und Beton wärmer ist. Am Land sinkt die Temperatur nachts deutlich stärker ab. In den Tälern von Gebirge kann sich ein ganzes Nebelmeer bilden, das aufgrund der Berge nicht abfließen kann.

5. Wie viele Arten von Nebel gibt es?

Es gibt mehrere Arten von Nebel, die je nach Zusammensetzung oder Entstehungsart klassifiziert werden. Die wichtigsten sind hier aufgeführt:

  • Strahlungsnebel

Strahlungsnebel entsteht besonders bei klaren und windschwachen Nächten im Winter. Die bodennahen Luftschichten können dann von wenigen bis zu einigen 100 Metern besonders stark auskühlen und Nebel bildet sich.

Denn durch die kalte Jahreszeit geht die im Boden gespeicherte Wärme mehr verloren, als dass sie tagsüber aufnimmt. Strahlungsnebel findet sich vor allem bei Seen, Sümpfen, Mulden oder Tälern. Hierzu gehören Bodennebel, Talnebel und Hochnebel.

  • Advektionsnebel

Hierbei strömt feuchte Warmluft aus dem Süden in kältere Regionen im Norden, wodurch bodennahe Kaltluftschichten aufgewirbelt werden. Dabei wird die Warmluft so abgekühlt, dass das Wasser in der Luft kondensiert und der Advektionsnebel entsteht. Dieser kann eine Schichtdicke von einigen 100 Metern bis zu 1000 Metern zu jeder Tageszeit betragen.

Es handelt sich hierbei um die mächtigste und dauerhafteste Nebelart, die sich vorwiegend im Winter bildet. Denn in dieser Zeit kann feuchte Warmluft in höhere Breiten gelangen und die Luft über kalte Wasseroberflächen oder kühlem Festland treffen. Küstennebel gehört hier dazu.

  • Orografischer Nebel

Bei der Orografie handelt es sich um ein Fachgebiet, das sich mit den Höhenprofilen von Landschaften beschäftigt. Orografischer Nebel entsteht, wenn wärmere und feuchte Luft an einem Berghang aufsteigt und sich in zunehmender Höhe aufgrund des niedriger werdenden Luftdrucks abkühlt. Daher wird diese Nebelart auch als Bergnebel bezeichnet. 

Orografischer Nebel bildet sich vor allem dort, wo Windströmungen immer wieder Luftmassen an Berge heranführen.

  • Verdunstungsnebel

Verdunstungsnebel entsteht, wenn warmer Regen in eine kältere Bodenluftschicht fällt und dabei ein Teil verdunstet. Das verdunstete Wasser übersättigt die kältere Luft, wodurch Kondensation und Nebel entsteht.

Diese Nebelart ist vor allem an Seen und am Meer anzutreffen. Auch über einer geschlossenen Schneedecke oder über einem gefrorenen Boden kann Verdunstungsnebel entstehen. 

  • Mischungsnebel

Hierbei findet eine gleichzeitige Abkühlung der Luft und eine Erhöhung des Wasserdampfgehalts statt. Das passiert vor allem im Bereich von Kalt- und Warmfronten, wenn feuchtwarme und kältere Luftmassen aufeinandertreffen und sich mischen.

Auf aufgeheizten Straßen nach einem kräftigen Regenschauer beispielsweise ist der Mischungsnebel zu sehen.

  • Eisnebel

Statt kleine Wassertröpfchen befinden sich kleine Eiskristalle in der Luft. Damit Eisnebel entsteht, muss es extrem kalt sein. Nur dann kann der Wasserdampf resublimieren.

Das bedeutet, dass das verdampfte Wasser sofort zu kleinen Eisteilchen erstarrt, ohne die Kondensationsphase zu durchlaufen. Ein Aggregatzustand wird hier also ausgelassen.

Eisnebel entsteht vor allem dort, wo extrem niedrige Temperaturen und große Wassermassen gleichzeitig existieren. Das ist beispielsweise über dem Polarmeer, in Sibirien und Alaska der Fall.

6. Warum ist der Nebel weiß?

Wir sehen Nebel, da die unzähligen Wassertröpfchen das Licht reflektieren. Dadurch wird unsere Sicht getrübt. Warum sehen wir Nebel weiß oder grau? Das liegt daran, dass die Wassertröpfchen so klein sind, dass das Licht in alle Richtungen gleichmäßig gestreut wird.

Dadurch wird das Licht nicht in seine farblichen Bestandteile aufgelöst (anders als beim Regenbogen) und wir sehen den Nebel weiß. Das gilt auch für Wolken.

7. Kann Nebel gefährlich werden?

Von Nebel wird gesprochen, sobald die Sichtweite unter einem Kilometer liegt. Das kann runtergehen bis zu unter 50 Meter. Dann wird es besonders für Autofahrer:innen sehr gefährlich. Nebel tritt meistens in den Morgen- oder Abendstunden auf, wo viele Menschen mit ihrem Fahrzeug Richtung Arbeit unterwegs sind. Aufgrund der Sichteinschränkung ist das Unfallrisiko sehr erhöht.

Besonders weil Nebel auch plötzlich auftreten kann. Das bedeutet: Runter vom Gas und Abstand zum Vordermann halten. Doch wann wird die Nebelschlussleuchte eingeschaltet? Bei einer Sicht unter 50 Meter. Dann sollte die maximale Geschwindigkeit 50 km/h betragen. Die Nebelschlussleuchte hat eine enorme Leuchtkraft und dient als Warnlicht. Wer sie nicht korrekt anwendet, muss Bußgeld zahlen.

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Quellen:

Welt der Physik, Deutscher Wetterdienst (DWD), ZDF, T-Online, RP-Energie-Lexikon, Tagesschau, Pictures Magazin, Stuttgarter Zeitung, Spektrum.de, Wetteran.de, OUTDOOR Magazin, Phyx.at, meteoros.de, friday.de

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