Die Niederschlagsmenge gibt an, wie viel Niederschlag in einer bestimmten Zeit pro Vergleichsfläche fällt. Die oft angegebene Einheit ist dabei Liter pro Quadratmeter (l/m²). In der Meteorologie wird jedoch eher die Angabe in Millimeter (mm) genutzt. Diese entspricht exakt der Einheit Liter pro Quadratmeter und gibt die Höhe der gefallenen Wassersäule an. Dabei wird davon ausgegangen, dass weder Wasser verdunstet noch abfließt. Diese Einheit macht bei extremen Niederschlagsmengen auf eine andere Art bildhaft deutlich, wie hoch das Wasser in beispielsweise Straßen stehen kann, wenn es von den umliegenden Gebieten zusammenfließt.
Wie wird Niederschlag gemessen?
Gemessen wird die Niederschlagsmenge in der Regel mit einem meist automatischen Niederschlagsmesser (Ombrometer) nach Hellmann - oft auch nur kurz "Hellmann" genannt. Er besteht im Wesentlichen aus einer genau 200 Quadratzentimeter großen, runden Auffangfläche, die trichterförmig nach unten zuläuft und den Niederschlag in einem Messbehälter auffängt. Die Auffangfläche befindet sich am besten in ein bis zwei Metern Höhe über dem Boden. Wichtig ist, dass der Niederschlagsmesser nicht durch Bäume oder dergleichen geschützt steht. Auch starker Wind kann zu abweichenden Messungen führen, wenn er Tröpfchen wieder von der Auffangfläche durch Verwirbelungen herausweht.
Feste und flüssige Niederschläge
Gemessen werden feste und flüssige Niederschläge zugleich - also, Regen, Schnee, Graupel, Hagel aber auch in extrem starken Fällen nässender Nebel, der sich über längere Zeit in Mengen von Hundertstel bis Zehntel Millimeter Niederschlag äußern kann. Feste Niederschläge müssen vor dem Messen geschmolzen werden. Hier wird dann ein Wasseräquivalent angegeben. Ein Zentimeter Schnee entspricht in grober Näherung einem Millimeter Regen, wobei das von der Substanz des Schnees (Feuchte, Dichte) stark abhängig ist. Große und weniger dichte Flocken produzieren eine höhere Schneedecke pro Millimeter Regen als kleine, nasse Flocken mit hoher Dichte. Erstere Variante sackt mit der Zeit jedoch auch zusammen und nähert sich daher der Faustformel wieder an.
Besonders beim Messen von Wasseräquivalenten aus Schneemengen muss besonders auf zwei Probleme geachtet werden. Zum einen ist bei gleichzeitig wehendem Wind ein Schneekreuz nötig, das in den Trichter des "Hellmann" eingefügt wird und das Herauswehen des Schnees vor dem Schmelzen unterbindet. Bei der Schmelze wird zudem ein Teil des Niederschlags verdampft, sodass die gemessene Niederschlagsmenge im Endeffekt minimal geringer ausfallen kann.
Alternative Messtechniken
Allein schon beim "Hellmann" haben sich verschiedene Varianten ausgebildet. Bei manchen fällt der Niederschlag in einen Messbehälter, der teils abgelesen werden muss, teils aber auch eine automatische Messtechnik enthält. Bei anderen registrierenden Niederschlagsmessern nach Hellmann befindet sich unter dem Trichter eine Wippe, die bei einer gewissen Niederschlagsmenge (oft 0,1 mm) umschlägt, dabei einen Kontakt auslöst und so die Niederschlagsmenge meldet. Auch Präzisionswaagen werden anstelle von Wippen/Kippwaagen eingesetzt, welche hochauflösender messen können.
Als eine der aussichtsreicheren neuen Techniken haben sich Messungen mit einer Art Lichtschranke etabliert, sogenannte Distrometer. Sie registrieren die Größe und Fallgeschwindigkeit des Niederschlags und können aus dem Verhältnis teils sogar recht präzise bestimmen, um welche Niederschlagsart es sich handelt.
Wie viel Niederschlag fällt in Deutschland?
In Deutschland fallen im Schnitt zwischen 500 und 1000 Liter Niederschlag pro Quadratmeter im Jahr. Dabei ist es im Westen und Süden im Allgemeinen nasser als im Osten. Extremwerte nach oben weisen die Gebirge auf. In deren Stau liegen die Klimamittel für die jährliche Niederschlagssumme teils bei über 2500 Litern, vor allem in den Alpen. Die trockensten Orte finden sich hingegen im Oderbruch und östlich vom Harz und den Thüringer Bergen mit nur um 450 Litern pro Quadratmeter.
Besuche wetter.com wie gewohnt kostenlos und stimme der Verwendung von Cookies und
anderen Technologien für Webanalysen und personalisierte Werbung (Tracking) zu.
Deine Einstellungen kannst du jederzeit in unseren Datenschutzhinweisen widerrufen.
Wir nutzen ausschließlich Cookies und andere Technologien, die zur Bereitstellung unseres
Angebotes unbedingt erforderlich sind. Details zum Abo findest du
hier und in unseren Datenschutzhinweisen (contentpass-Abo).
Wir und unsere bis zu Partner verarbeiten personenbezogene Daten
(wie z.B. IP- und Browserinformationen) für folgende Zwecke:
Privatsphäre Einstellungen
Falls du dich nicht für das contentpass-Abo entscheiden möchtest, nutzen wir (wetter.com) und
unsere Partner Cookies und andere Technologien um Informationen auf Ihrem Nutzer-Endgerät zu
speichern und auszulesen.
Indem du Werbung & Cookies akzeptierst, können wir dir unser Angebot auf wetter.com weiterhin
kostenlos anbieten. Wir erheben personenbezogene Daten (z.B. Cookies oder persönliche pseudonyme
Identifikatoren, IP-Adressen sowie dein individuelles Nutzungsverhalten) und übermitteln diese
auch an Drittanbieter, die uns helfen, unser Webangebot zu verbessern und zu finanzieren.
Wenn du wetter.com doch werbe- und trackingfrei nutzen möchtest, kannst du
hier
jederzeit ein sogenanntes contenpass-Abo für 3,99€ pro Monat abschließen.
Dieses Abo ist monatlich kündbar.
Weiterführende Informationen zu Cookies, Verarbeitungszwecken, unseren Partnern sowie deinen
Rechten, insbesondere dem Recht, deine Einwilligung zu widerrufen und der Datenverarbeitung zu
widersprechen, findest du in unseren Datenschutzhinweisen.