Wetterlexikon: Regenbogen

Regenbogen - Entstehung, Farben und Bedeutung
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  • Ein Regenbogen ist eine optische Naturerscheinung.
  • Er entsteht, indem weißes Sonnenlicht in einem Regentropfen gebrochen wird. Dadurch werden die Spektralfarben offengelegt und für uns sichtbar.
  • Um ihn zu sehen, musst du zwischen Regenwand und Sonnenlicht stehen. Das heißt, die Sonne befindet sich in deinem Rücken und strahlt eine vor dir liegende Regenwand an.
  • Ein Regenbogen hat weder einen Anfang noch ein Ende und ist nicht fassbar. Versuchst du auf ihn zuzugehen, bewegt er sich mit dir.
  • Ein Regenbogen hat 7 Farben, die treten immer in der selben Reihenfolge. Bei einem Nebenregenbogen erscheinen die Farben in der umgekehrten Reihenfolge. 
  • Ein Regenbogen wird oft mit Harmonie, Verbundenheit und Toleranz in Verbindung gebracht. Schon seit mehreren Jahrhunderten spielt der Regenbogen eine wichtige Rolle für die Menschheit.

 

1. Was ist ein Regenbogen?

Der Regenbogen ist eine optische Naturerscheinung, die durch Brechung und Reflexion von Sonnenstrahlen an den Regentropfen entsteht. Er ist also zu sehen, sobald man die Sonne im Rücken hat und diese eine abziehende Regenwolke beleuchtet. Ein Regenbogen zeigt sich als kreisbogenförmiges farbiges Lichtband.

Bei guten Lichtverhältnissen vor der Regenwand ist über dem kräftigen Hauptregenbogen ein Nebenregenbogen sichtbar. 

2. Wie entsteht ein Regenbogen?

Trifft das Sonnenlicht auf Regentropfen, so wird es beim Eintritt in den Regentropfen gebrochen. Da die unterschiedlichen Farben unterschiedlich stark gebrochen werden, kommt es zu einer Zerlegung der Spektralfarben des weißen Sonnenlichts. 

Das sind die Farben Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau und Violett, wobei sie stets in gleicher Reihenfolge auftreten. Blaues Licht wird stärker gebrochen als rotes Licht. Das ist auch der Grund dafür, dass die Farbe Blau innen liegt. 

Über Reflexion gelangen die Lichtstrahlen in die Augen des Beobachters. Der Regenbogen ist sehr deutlich bei Schauern mit einem großen Tropfendurchmesser ausgeprägt und erscheint durch die Vielzahl der nicht voneinander zu unterscheidenden Tropfen als kontinuierliches Band.

3. Wann entsteht ein Regenbogen?

Du musst dich in der richtigen Position befinden, um das Naturschauspiel sehen zu können, da die Regentropfen nicht in jede Richtung gleich viel Licht zurückwerfen. Dabei spielt der Winkel eine wichtige Rolle, um am meisten Licht im Auge zu erreichen. Das findet etwa bei 42 Grad zwischen unserer Blickrichtung zum Regentropfen und unserer Blickrichtung zum Sonnengegenpunkt statt.

Am besten beobachtest du Regenbögen in den Morgen- und Abendstunden. Dann steht die Sonne so flach über dem Horizont, dass ein steiler Bogen entstehen kann. Auch die Größe der Regentropfen spielt eine Rolle und beeinflusst die Helligkeit des Regenbogens. Je größer die Tropfen, desto heller strahlt der Regenbogen. Zudem ist die Naturerscheinung vor allem im Herbst oder Frühling zu sehen, da die Sonne scheinen und es gleichzeitig regnen muss.

4. Wo entsteht ein Regenbogen?

Vor allem bei Regenschauern ist die Bedingung Sonne und Regen erfüllt. Um dann einen Regenbogen zu sehen, sollte sich die Sonne hinter dir befinden und ein vor dir liegendes Regengebiet in der Luft anstrahlen. Für einen Regenbogen braucht es unzählige Regentropfen, die das Sonnenlicht brechen und reflektieren. Somit kannst du den Farbbogen nicht nur vor einer Regenwolke, sondern auch vor einem Wasserfall sehen. 

Bekannte Orte für einzigartige Regenbögen sind daher die Viktoriafälle, die sich zwischen Sambesi und Simbabwe befinden, an den Igazú-Wasserfällen an der Grenze zwischen Brasilien und Argentinien und an den Niagarafällen in Kanada. Durch die Wasserfälle befinden sich reichlich Regentropfen in der Luft, die das Sonnenlicht brechen können. An einem sonnigen Tag kannst du dir sogar einen eigenen Regenbogen erzeugen. Hast du die Sonne im Rücken und spritzt mit einem Gartenschlauch Wasser in die Luft, wirst du einen kleinen, selbstgemachten Regenbogen erkennen können.

5. Wo fängt ein Regenbogen an und wo endet er?

Einige Legenden drehen sich um das Ende eines Regenbogens. Ein Topf voll Gold, eine Portion Glück oder der Schatz eines Kobolds sollen sich an diesem geheimen Ort befinden. Wo befindet sich das Ende des Regenbogens? Oder wer sitzt am Ende des Regenbogens? Wer es schon einmal versucht hat und dem Ende des Regenbogens hinterhergerannt ist, wird wohl schnell bemerkt haben, dass man nicht ankommt. 

Ein Regenbogen hat weder einen Anfang noch ein Ende. Regenbögen sind nämlich Kreise, von denen wir auf der Erde nur einen Teil sehen können. Wir sehen das Farbband als Bogen, der von Horizont zu Horizont geht. Beim Versuch, auf den Regenbogen zuzugehen, bewegt sich die Naturerscheinung mit dir mit. 

Das liegt daran, dass der Blick auf den Regenbogen von der eigenen Entfernung und des Winkels am Boden abhängt. Daher sieht auch jeder Mensch einen anderen und nie den exakt selben Regenbogen. Schließlich handelt es sich um gebrochene Lichtstrahlen, die dein Auge erreichen, und zwar im bestimmten Winkel von rund 42 Grad. In diesem Winkel erscheint uns der Regenbogen auch am farbintensivsten. Somit handelt es sich beim Regenbogen um ein Phänomen unseres Sehens und um keinen Gegenstand, zu dem wir hingehen können.

6. Wie weit weg ist ein Regenbogen?

Ein Regenbogen befindet sich zwischen einem Regenschauer und dem Betrachter. Wie weit entfernt er wirklich liegt, lässt sich nicht beantworten. Für einen selbst wirkt der Regenbogen sehr weit entfernt. Seine Position verändert sich auch nicht, wenn du auf ihn zugehen willst. Die Lichterscheinung bewegt sich mit.

7. Warum ist ein Regenbogen bogenförmig?

Das schillernde Farbband sehen wir gebogen, weil die Regentropfen, in denen das Sonnenlicht gebrochen wird, kleine Kügelchen und rund sind. Durch diese Kugelsymmetrie wird das Licht in alle gleichwertigen Richtungen abgelenkt und nicht in eine bestimmte Richtung. Dabei treffen uns die Lichtstrahlen im Winkel von 42 Grad, wodurch wir die Farben am besten sehen können. Erfüllen die jeweiligen Regentropfen diese Bedingung, bildet sich ein Kreisbogen und wir sehen den Regenbogen.

Genau genommen kann sich der Regenbogen zu einem ganzen Kreis bilden, der aber nur mit viel Glück von einem Flugzeug oder einem hohen Turm zu sehen ist. Auf der Erde wird der untere Teil des Bogens durch die Landschaft abgeschnitten.

Bildquelle: dpa

8. Wie heißen die 7 Farben des Regenbogens?

Wie viele Farben hat ein Regenbogen? Sobald das weiße Sonnenlicht durch den Regentropfen gebrochen wird, sehen wir am Himmel die Spektralfarben und den berühmten Regenbogen. Dabei erscheinen die Farben in der immer gleichen Reihenfolge:

  • Rot
  • Orange
  • Gelb
  • Grün
  • Blau
  • Indigo
  • Violett

Wie sieht Indigo aus? Indigo wird offiziell gar nicht als eigene Regenbogenfarbe aufgelistet, jedoch beschreibt sie hier einen Farbton zwischen Blau und Violett. Um sich die Reihenfolge zu merken, existiert auch eine Eselsbrücke: 

"Rot, Orange, Gelb und Grün sind im Regenbogen drin, Blau und Indigo geht‘s weiter auf der Regenbogenleiter und dann noch das Violett; sieben Farben sind komplett."

Erscheint neben dem Hauptregenbogen ein Nebenbogen, dreht sich die Reihenfolge der Farben mit den blasseren Farben um. Damit ist dann Rot unten und Violett oben.

Da jede Farbe unterschiedliche Wellenlängen besitzt, werden sie auch unterschiedlich stark gebrochen. Rotes Licht, das sehr langwellig ist, knickt kaum ab, während violettes, kurzwelliges Licht stark abknickt. Daher liegt Rot außen und Violett innen im Bogen.

9. Was hat ein Regenbogen für eine Bedeutung?

Schon seit langer Zeit fasziniert der Regenbogen die Menschheit. Was verbindet man mit einem Regenbogen? In der Antike in Griechenland und auch im alten Orient war der Regenbogen ein Symbol oder Zeichen für Götter.

Der Islam sieht die Regenbogenfarben als Zeichen der auf die Erde gespiegelten göttlichen Qualitäten. Außerdem stehen in Indien und Mesopotamien die 7 Regenbogenfarben für die sieben Himmel.

In der Bibel wird der Regenbogen ebenso thematisiert. Im 1. Buch Mose wird berichtet, dass der Regenbogen nach der Sintflut als Zeichen des Friedensbundes Gottes mit den Menschen am Himmel erscheint und die Menschen zu jeder Zeit an diesen Friedensbund erinnern soll.

Auch heute gilt der Regenbogen als Symbol für Harmonie und Ganzheitlichkeit. Diese Begriffe stehen ebenso eng mit der bunten Naturerscheinung zusammen:

  • Glück
  • Fröhlichkeit
  • Toleranz
  • Frieden
  • Verbundenheit
  • Hoffnung

Zudem wird der Regenbogen als Symbol und Flagge zunehmend mit der LGBT+ Bewegung in Verbindung gebracht. Entstanden ist diese Regenbogenflagge anlässlich des Gay Freedom Day 1978 in San Francisco. Hierbei wird der Regenbogen aber mit sechs statt sieben Farben dargestellt.

"Rot" soll Leben repräsentieren, "Orange" bedeutet Heilung, "Gelb" ist das Sonnenlicht, "Grün" steht für die Natur, "Blau" bedeutet Harmonie und "Violett" steht für den Geist und Vielfalt.

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Verwendete Quellen:

Designer in Action, Nationalgeographic, Naturhelfer, naturleben.net, P.M. Magazin, Reisereporter, Süddeutsche.de, WDR, Welt der Physik, wissen.de, Wissenschaft im Dialog

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