- In Tiefdruckgebieten herrscht niedriger Luftdruck
- Tiefdruckgebiete bringen Wolken, Regen und Sturm
- Ihre Namen bekommen die Tiefdruckgebiete von Wetterpaten
Wenn Wolken, Regen und Sturm aufziehen, berichten Meteorolog:innen meist von einem Tiefdruckgebiet, welches das Wetter in Deutschland beeinflusst. Auf der Wetterkarte ist dieses mit einem T gekennzeichnet.
Was die genauen Auswirkungen von Tiefdrucksystemen auf das Wetter sind und wie sie entstehen, erfährst du hier im Wetterlexikonartikel.
1. Was ist ein Tiefdruckgebiet?
In einem Tiefdrucksystem herrscht niedriger Luftdruck. Am Tiefdruckkern, der auf den Wetterkarten mit T gekennzeichnet ist, herrscht dabei der niedrigste Druck.
Genau wie Hochdruckgebiete gehören Tiefdruckgebiete zum Wettersystem der Atmosphäre. Luft, die sich erwärmt, steigt nach oben. Luft, die sich abkühlt, sinkt nach unten ab. Dieser Druck muss durch Wind wieder ausgeglichen werden und so bildet sich ein ständig weiterlaufendes System.
Bei einem Tiefdruckgebiet steigt zum Beispiel warme Luft nach oben und kühlt sich ab. Kühlere Luft kann weniger Wasserdampf speichern und so bilden sich in der Höhe nun Wolken, aus denen es auch regnen kann. Es gibt allerdings mehrere Arten, wie ein Tief entstehen kann. Tiefdruckgebiete drehen sich auf der Nordhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn. Anders als Hochdruckgebiete, die sich mit dem Uhrzeigersinn drehen. Auf der Südhalbkugel ist es genau andersherum.
2. Wie entsteht ein Tiefdruckgebiet?
Die Entstehung eines Tiefdruckgebiets, auch als Zyklogenese bezeichnet, ist das Ergebnis des Zusammenwirkens warmer und kalter Luftmassen entlang einer Frontalzone. Diese unterschiedlichen Luftmassen werden durch eine spezifische Druckverteilung zueinander geführt (Konvergenz), was zu einer großräumigen vertikalen Luftbewegung führt. Dabei bilden sich Wolken und Niederschläge. Die dabei freigesetzte Kondensationswärme begünstigt weitere Hebungsprozesse der Luft. In höheren Schichten der Troposphäre strömt die Luft dann horizontal auseinander (Divergenz).
Es gibt eine Entwicklung von flachen Wellenstörung an einer Frontalzone eines jungen Zyklons mit einem breiten Warmsektor, wo Niederschläge auftreten, wenn warme Luft auf kältere Luft aufgleitet, zu einem gealterten Zentraltief. Hierbei wird die Warmfront von der schneller vordringenden Kaltfront eingeholt und die Warmluft wird schließlich vom Boden abgehoben, was als Altersstadium oder Okklusion bezeichnet wird.
Wenn das Tiefdruckgebiet komplett von Kaltluft durchdrungen ist, entwickelt es sich zu einem stationären Zentraltief, das weitere Tiefdruckgebiete anzieht und letztendlich an Ort und Stelle verschwindet, ein Prozess, der als Zyklolyse bekannt ist. Auf der Rückseite von Tiefdruckgebieten, wo kalte Luft einströmt, wechseln Quellbewölkung und Sonnenschein schnell miteinander ab, was als "Rückseitenwetter" bezeichnet wird. Die Lebensdauer eines Tiefdruckgebiets beträgt in der Regel nur einige Tage.
Einflüsse auf die Entstehung
Die Entstehung von Tiefdruckgebieten kann durch orografische Hindernisse beeinflusst werden, die die Strömung von Luftmassen behindern, ablenken oder beschleunigen und somit das Gleichgewicht der Druck- und Temperaturverteilung stören können. Ein Beispiel hierfür ist der Südrand der Alpen, das bekannt ist für Genua- und Adria-Tiefs.
Tropische Tiefdruckgebiete
Abgesehen von den klassischen Tiefdruckgebieten gibt es auch tropische Tiefdruckgebiete, die aus wellenartigen Störungen an der innertropischen Konvergenz oder aus Störungen, die aus der Westwindzone in die tropische Zirkulation einbezogen werden, entstehen können. Diese Tiefdruckgebiete durchlaufen verschiedene Entwicklungsstufen, einschließlich tropischer Tiefdruckstörungen, Depressionen, Stürme und Orkane, je nach Windgeschwindigkeit und Wolkenbildung.
3. Wie bekommen Tiefdruckgebiete ihren Namen?
Hoch- und Tiefdruckgebiete bekommt in Deutschland Namen, die beim Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin gekauft werden können. Damit wird eine Namenspatenschaft für ein Hoch oder ein Tief übernommen und die studentische Ausbildung der Meteorologie unterstützt.
In Jahren mit geraden Jahreszahlen bekommen Tiefdruckgebiete weibliche und Hochdruckgebiete männliche Namen. In Jahren mit ungeraden Jahreszahlen bekommen Hochdruckgebiete weibliche und Tiefdruckgebiete männliche Namen.
Quellen: DWD, Der Brockhaus "Wetter und Klima" 2009, Diercke Wörterbuch Allgemeine Geographie 2010