Unwetter zieht weiter: Nach Spanien bald Italien und Griechenland betroffen?

Ein Kaltlufttropfen in Spanien sorgt für extremes Wetter. Bislang fielen große Regenmengen, und als nächstes könnten nun weitere Länder betroffen sein.
Heftige Regenfälle haben auf dem spanischen Festland im Südosten und auf den Balearen zu Überschwemmungen und zur Evakuierung Dutzender Anwohner geführt. Unser Meteorologe sieht nun auch Unwettergefahr in anderen Ländern.
Mögliche Entspannung für die Balearen - aber wo zieht das Unwetter hin?
Unser wetter.com-Meteorologe Martin Puchegger sieht eine allmähliche Entspannung für die Balearen. "Da das Unwettertief ostwärts zieht sind nun eben Sardinien und Sizilien sowie generell auch Mittel- und Süditalien, und dann zum nächsten Wochenende hin auch die Südbalkanstaaten inklusive Griechenland dran", erklärt der Experte.
Bis einschließlich Donnerstag könnten hohe Niederschlagsmengen für weitere Probleme sorgen.
Die Unwetter könnten auch dort beinhart zuschlagen: "Die Lage ist um nichts besser als auf den Balearen, das ganze Ungemach ist möglich, von Tornados bis Großhagel und die Hauptgefahr geht wie immer von exorbitanten Regenmengen und Sturzfluten aus", so Puchegger. Auch die Gefahr schwerer Sturmböen sei nicht zu unterschätzen.
Unwetter auf den Balearen
Das Sturmtief ALICE hatte am Wochenende auf Mallorca, Ibiza und den anderen Balearen-Inseln Überschwemmungen verursacht. Vor allem Tiefgaragen und auch einige Straßen seien von dem starken Regen am Sonntag überflutet worden, berichtete die Zeitung "Diario de Mallorca" unter Berufung auf die Behörden der bei Touristen sehr beliebten spanischen Mittelmeerinseln.
Auf Mallorca sei vor allem die Hauptstadt Palma betroffen gewesen. Verletzte habe es nach bisherigen Erkenntnissen aber nicht gegeben. Der balearische Notdienst meldete bis zum Sonntagnachmittag neben weiteren Notfällen 38 Überschwemmungen auf Ibiza und acht auf Mallorca.
Flugausfälle am Samstag auf Mallorca und Ibiza
Am Samstag gab es auf den Balearen zahlreiche Flugausfälle. Am internationalen Flughafen von Palma wurden nach Angaben der Betreiber 19 der 942 geplanten Verbindungen gestrichen.
Auf Ibiza wurde der Flugbetrieb zwischen 18 und 19:20 Uhr wegen starken Regens und Überschwemmungen der Start- und Landebahn sogar vorübergehend eingestellt. Dort fielen insgesamt 24 Flüge aus - je zwölf Ankünfte und Abflüge - bei ursprünglich 295 geplanten Verbindungen.
Ein Video soll Überschwemmungen am Flughafen in Ibiza zeigen
Auch das Festland betroffen
Das Unwetter hatte seit Donnerstag bereits vor allem die Region Valencia und später auch die Balearen heftig in Mitleidenschaft gezogen. Am Freitag trafen Unwetter bereits den Südosten des Landes. Betroffen waren vor allem die Regionen um Cartagena, Alicante, Mazarrón und Murcia.
Der Bürgermeister von Los Alcázares in der Region Murcia, Mario Pérez Cervera, hatte auf Instagram Anwohner in den niedrig gelegenen Bereichen der Gemeinde aufgefordert, sich mit Lebensmitteln, Wasser, Verbandskasten und Batterien in den ersten Stock ihrer Häuser zu begeben. Laut Regionalpräsident López Miras gab es keine Todesopfer.
Nach Angaben der spanischen Wetterbehörde fielen in Relleu rund 91 Liter Regen pro Quadratmeter, in Orxeta wurden etwa 72 Liter gemessen. Auch in anderen Orten entlang der Küste sorgten die intensiven Niederschläge für erhebliche Probleme im Straßenverkehr.
Kaltlufttropfen sorgt für extreme Regenfälle
Unser wetter.com-Meteorologe Gernot Schütz erklärt das Unwetter verursachende Höhentief, das auch Kaltlufttropfen genannt wird: "Das bedeutet, dass sich in der Höhe Kaltluft befindet. Zusammen mit dem warmen Mittelmeerwasser und der Feuchtigkeit, die aus diesem Wasser resultiert, kann es extreme Regenfälle geben."
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