Siebenschläfer 2017 - Termin, Bauernregel und Wetter
Wie wird denn nun der Sommer? Der Siebenschläfer am 27. Juni könnte laut einer Bauernregel einen groben Trend für das Wetter im Sommer 2017 geben.
"Das Wetter am Siebenschläfertag noch sieben Wochen bleiben mag." Dieser kleine Reim ist wohl eine der berühmtesten Bauernregeln im deutschsprachigen Raum. Aber was ist dran an dieser volkstümlichen Regel?
Woher kommt der Name Siebenschläfer?
Der Name Siebenschläfer hat übrigens einen biblisch-historischen Hintergrund: Der Legende nach flohen in Ephesos (Griechenland), während einer Christenverfolgung im 3. Jahrhundert, sieben Brüder in eine Höhle des Berges Ochlon und wurden dort eingemauert. Sie sollen im 446 n.Chr. wieder zum Leben erwacht sein, um so Zeugnis von der Auferstehung Christi abzulegen.
Mit dem gleichnamigen Nagetier hat der Siebenschläfertag also überhaupt nichts zu tun.
Der meteorologische Hintergrund zum Siebenschläfertag
Meteorologisch entscheidend ist aber sowieso nicht der exakte Siebenschläfertag, sondern der Zeitraum zwischen Ende Juni bis Anfang Juli. Erstaunlicherweise ist die Wahrscheinlichkeit für einen kühlen und feuchten Sommer relativ groß, wenn in diesen Tagen der Luftdruck über Mitteleuropa geringer als normal ist. Geringer Luftdruck ist im meteorologischen Sinne mit schlechtem Wetter verbunden.
Ursache für diesen Effekt ist der Jetstream, ein Starkwindband in der Höhe, das über den gemäßigten Klimazonen liegt. Liegt der Jet relativ weit im Süden, bilden sich in Folge dessen ein starkes Islandtief und ein starkes Azorenhoch aus. Das führt dazu, dass Mitteleuropa unter eine anhaltende Strömung aus Nordwest kommt. Diese Strömung bringt wiederrum feucht-kühle Luft nach Mitteleuropa, die für das ungemütliche Wetter sorgt.
Im Süden trifft die Bauernregel besser zu
Interessanterweise nimmt die Trefferwahrscheinlichkeit der Bauernregel zum Siebenschläfertag ("Das Wetter am Siebenschläfertag noch sieben Wochen bleiben mag.") nach Süden hin zu. Angeblich erreicht sie in Ungarn und Österreich mancherorts eine Trefferwahrscheinlichkeit von ca. 80 Prozent.
In Deutschland liegt die Wahrscheinlichkeit verschiedenen Quellen zu Folge zwischen 50 Prozent im Norden und 70 Prozent im Alpenvorland. Bei diesen Untersuchungen wurde jedoch der Zeitraum für den Siebenschläfertag recht grob gefasst und die Trefferwahrscheinlichkeit bezog sich nicht auf exakt 7 Wochen, sondern eher auf eine Zeitperiode von mehr als drei bis vier Wochen.
NOAA-Vorhersage: So wird der Sommer!
Moderne computergestützte Vorhersagen haben heute eine deutlich höhere Trefferwahrscheinlichkeit, was das abschätzen von Wettertrends angeht, als der Siebenschläfertag.
Die amerikanische Wetterbehörde NOAA gibt beispielsweise regelmäßig weltweite Vorhersagen für den Witterungstrend in den kommenden Monaten raus. Der Juli soll laut neuester NOAA-Vorhersage etwas kühler als im langjährigen Mittel werden. Die kühleren Temperaturen sind vor allem im Süden Deutschlands zu finden. Der August soll dann aber wieder im langjährige Mittel liegen. Nicht zu warm, aber auch nicht zu kalt.
Beim Niederschlag liegt der Juli in den NOAA-Vorhersagen eher im Durchschnitt, während der August rings um die Mittelgebirge etwas zu feucht werden soll.
Zurzeit deutet sich eine recht kühle Wetterlage bis zum Wochenende an. Da nicht nur der Siebenschläfertag, sondern generell die Tage zwischen Ende Juni und Anfang Juli nach der Siebenschläfer-Bauernregel wetterbestimmend sein sollen, stimmen bisher also NOAA-Vorhersagen und Bauernregel recht gut über ein.
Es wird demnach erstmal etwas kühler werden in den nächsten Wochen!