März: Der Frühlingsanfang im Faktencheck
Für den Frühlingsanfang existieren verschiedene Daten. Wir geben einen Überblick zu den Terminen und Gründen und haben die Wetteraussichten für den Frühling.
Geht ein langer Winter zu Ende und das Thermometer steigt auf 15 Grad, wird gern schon mal von "Frühlingsbeginn" gesprochen. Aber kann der Beginn der Jahreszeit tatsächlich aus einer bestimmten Temperatur abgeleitet werden? Ein Faktencheck.
Behauptung: Wenn das Thermometer die 15-Grad-Marke knackt, ist der Frühling da.
Bewertung: Falsch, die Temperatur allein ist kein klares Kennzeichen für den Frühling.
Fakten: 15 Grad können sich nach einem langen Winter durchaus warm anfühlen. Dennoch "gibt es keine Definition eines Frühlingstags, die mit der Temperatur gekoppelt ist", erklärt Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Ein Grund: Im März können auch niedrigere Temperaturen mit viel Sonne frühlingshaft erscheinen.
Festgelegte Werte in Bereichen der Meteorologie
In anderen Bereichen der Meteorologie existieren durchaus festgelegte Werte: Sommertage beginnen ab 25 Grad im Schatten, in Tropennächten rutscht das Thermometer nachts nicht unter 20 Grad. An Frosttagen ist es mindestens einmal kälter als null Grad. Und an Eistagen hält sich die Temperatur permanent unter null Grad Celsius.
Was aber muss passieren, damit auch die Expert:innen vom Frühling sprechen? Für Andreas Friedrich ist es soweit, wenn über mehrere Tage die Sonne scheint und die Temperaturen tagsüber deutlich im zweistelligen Plusbereich liegen. "Bei 15 Grad und Schmuddelwetter würde dagegen keiner von frühlingshaftem Wetter sprechen", erklärt der DWD-Pressesprecher.
Andere Definition des Frühlingstags in Schweden
Anders in Schweden: Das Swedish Meteorological and Hydrological Institute (SMHI) definiert einen Frühlingstag ausschließlich über die Temperatur - und zwar wenn das Tagesmittel zwischen null und zehn Grad liegt.
Der Frühling hat in Schweden vollständig Einzug gehalten, wenn dieser Bereich nach dem 15. Februar an sieben Tagen in Folge erreicht wird. Für Deutschland eignet sich eine solche Definition aber eher nicht, liegt es doch wesentlich südlicher.
Verschiedene Möglichkeiten für die Definition des Frühlingsanfangs
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Datum des Frühlingsanfangs zu definieren. Im Grunde genommen unterscheidet man zwischen dem meteorologischen, dem astronomischen oder auch kalendarischen und dem phänologischen Frühlingsanfang. Mehr dazu erfährst du auch im Video zu Beginn dieses Artikels.
Übrigens: Das prophezeien die Bauernregeln im März für das Sommerwetter:
Meteorologischer Frühlingsanfang am 1. März
Bereits am 1. März begann auf der Nordhemisphäre der meteorologische Frühling. Dieses Datum wurde von der WMO (Weltorganisation für Meteorologie) festgelegt und dient der statistischen Einteilung von Jahreszeiten. Denn im Gegensatz zum kalendarischen Frühlingsanfang variiert der meteorologische Frühlingsbeginn nicht. Er findet jedes Jahr am 1. März statt.
Folglich werden in der Meteorologie bei statistischen Auswertungen immer drei volle Monate berücksichtigt, wodurch ein besserer Vergleich verschiedener Jahreszeiten und Klimadaten möglich ist. Der meteorologische Frühling umfasst also die vollen Monate März, April und Mai.
Kalendarischer Frühling beginnt am 20. März 2024
Eine weitere Methode, den Frühlingsbeginn zu definieren, ergibt sich aus dem Sonnenstand - dieser ändert sich im Jahresverlauf, weil sich die Erde mit geneigter Achse um die Sonne dreht. Hierbei handelt es sich um den astronomische bzw. kalendarische Frühlingsanfang. Er variiert jährlich zwischen dem 19., 20. und 21. März. In diesem Jahr findet er am 20. März um 04:06 Uhr MEZ statt.
Zu diesem Zeitpunkt steht die Sonne genau senkrecht über dem Äquator und wandert anschließend weiter nach Norden. Tag und Nacht sind zum Frühlingsanfang exakt gleich lang. Das heißt, die Sonne geht am 20. März 2024 exakt im Osten auf, steht mittags im Süden und geht genau im Westen unter.
Wann ist ein phänologischer Frühlingsbeginn?
Der Beginn des Frühlings lässt sich auch mittels des Entwicklungsstandes der Pflanzenwelt bestimmen - abhängig davon, welche Pflanzen gerade blühen. Man spricht in diesem Fall auch vom phänologischen Frühlingsanfang. Der Begriff Phänologie stammt aus dem Griechischen und bedeutet die Lehre von den Erscheinungen.
Es gibt drei Frühjahrsphasen, die aus den Blütezeiten abgeleitet werden. Die Blüte der Haselsträucher und Schneeglöckchen (siehe Foto oben) markiert beispielsweise den Vorfrühling. Beginnt die Forsythie zu blühen, wissen Hobbygärtner, dass der Erstfrühling gekommen ist. Der Vollfrühling ist die letzte Phase, die durch das Auftreten der Apfelblüte bestimmt wird.
Der phänologische Frühlingsanfang ist also auch abhängig von der geographischen Breite.
Mit Verweis auf die frühere Blüte der Haselsträucher kommt man zu der Erkenntnis, dass der Winter in Deutschland inzwischen einige Tage kürzer geworden ist. Die Phänologie - griechisch für "Lehre von den Erscheinungen" - leitet aus den Blütezeiten einzelne Phasen des Frühjahrs ab.
Zukünftige Termine für den Frühlingsanfang
In nachfolgender Tabelle sind die Daten der verschiedenen Frühlingsanfänge der kommenden Jahre übersichtlich aufgelistet:
Wie wird das Wetter zum kalendarischen Frühlingsanfang?
Das Wetter hält sich allerdings nicht immer an den meteorologischen oder kalendarischen Frühlingsanfang. In diesem Jahr gab es pünktlich zum kalendarischen Frühlingsbeginn viel Sonne zwischen zwei Kaltfronten. Wie die kommenden 16 Tage wettertechnisch verlaufen und wie der Trend für Ostern 2024 aussieht, zeigen wir dir in diesem Wetter-Video:
Wetter 16 Tage: Nächster Rekordmonat? Sommerwärme zu Ostern wahrscheinlich
Das Langfristmodell NOAA berechnet den Frühling 2024 insgesamt aber 1 Grad zu warm. Die Chancen für einen milden Frühlingsanfang stehen also nicht schlecht. Denn für den diesjährigen März gibt es laut NOAA eine Temperaturabweichung von bis zu 2 Grad (siehe Grafik unten).
Analog zum Frühling gibt es ebenfalls keine bestimmte Temperatur für den Herbstbeginn. "Das ist dann auch subjektiv", sagt Friedrich. "Für diese Übergangsjahreszeiten gibt es keine entsprechenden Einteilungen."