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Osterparadoxon: Darum müsste Ostern 2019 am 24. März sein

Letzte Aktualisierung: Do 07.03.2019 | 14:04 Uhr - Bettina Marx
Ostern 2019 findet am 21. April statt. Das berechnet Osterdatum ist aber deutlich früher. ©dpa

In diesem Jahr tritt das Phänomen der Osterparadoxie auf. Ostern 2019 müsste eigentlich am 24. März sein. Auf dem Kalender findet Ostern aber erst am 21. April 2019 statt. Das ist der Grund.

Eine alte Faustregel besagt: Ostern findet am Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling statt. Da der erste Frühlingsvollmond dieses Jahr auf den 21. März (Donnerstag) fällt, müssten wir Ostern 2019 eigentlich am 24. März feiern. 

Dem ist aber nicht so. Stattdessen findet Ostern 2019 vier Wochen später - nämlich am 21. April - statt. Wie kann das sein?

Ostern findet immer am Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling statt. Nach dieser Regel müsste Ostern in diesem Jahr auf den 24. März fallen. Tatsächlich ist Ostern 2019 aber erst vier Wochen später. Warum es zu diesem Osterparadoxon kommt, erklärt unser Experte Andreas Machalica im Video.

Berechneter und tatsächlicher Ostertermin weichen ab

Dieses Jahr bekommen wir es mit einem sogenannten Osterparadoxon zu tun. Ein Osterparadoxon bzw. eine Osterparadoxie gibt es dann, wenn das berechnete Osterdatum vom tatsächlichen Termin abweicht. 

Die Osterformel, mit der das Osterdatum berechnet wird, hat nämlich so ihre Tücken. Die genaue Definition des Osterdatums ist gar nicht so eindeutig wie zunächst angenommen. 

So ist das Osterdatum definiert 

Die Osterformel basiert auf zwei astronomischen Ereignissen: Dem Vollmond und dem Frühlingsanfang.  

Der Frühlingsanfang orientiert sich am Sonnenstand. Er beginnt genau dann, wenn die Sonne über dem Äquator im Zenit steht. Zu diesem Zeitpunkt sind die Tage und Nächte überall auf der Welt nahezu gleich lang. Die Tag-und-Nachtgleiche, die auf der Nordhalbkugel aufgrund der Schaltjahre zwischen dem 19. und 21. März variiert, markiert dementsprechend den Beginn des Frühlings. In diesem Jahr beginnt der Frühling am 20. März 2019 um 22:58 Uhr. Nach dem Frühlingsanfang 2019 werden die Tage in Deutschland wieder länger als die Nächte.  

Die zweite astronomische "Größe", die in die Berechnung des Osterdatums einfließt, ist der Vollmond. Der erste Vollmond im Frühling 2019 tritt am 21. März um 02:43 Uhr - also rund vier Stunden nach dem Frühlingsbeginn - auf. Der zweite Frühlingsvollmond findet am 19. April 2019 um 13:12 Uhr statt.

Da Ostern am Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling ist, müsste Ostern 2019 eigentlich am 24. März gefeiert werden. 

Osterformel datiert Frühlingsanfang auf 21. März

Allerdings wurde in der Gaußschen Osterformel, die man im Jahr 325 n. Chr. auf dem Ersten Konzil in Nicäa beschlossen hatte, der Einfachheit halber ausschließlich der 21. März als Frühlingsanfang  datiert. Eine Uhrzeit wurde nicht festgelegt. Der früheste Termin für Ostern ist demzufolge der 22. März, der späteste der 25. April.

Für die Berechnung des Osterdatums hilft zudem der 19-jährige Mondzyklus.

Osterparadoxon ist ein seltenes Phänomen

Übertragen wir diese Infos auf das Jahr 2019, stellen wir fest, dass der Vollmond am 21. März nicht der erste Frühlingsvollmond, sondern der letzte Wintervollmond ist. Der erste Vollmond nach dem festgelegten Frühlingsbeginn am 21. März findet folglich erst am Freitag, den 19. April 2019 statt. Gemäß der alten Faustregel ist am folgenden Sonntag (21. April 2019) Ostern. Wie das Wetter an Ostern 2019 wird, erfährst Du im Artikel "Ostern 2019: Wettervorhersage, Datum und Bedeutung". 

Dieses Phänomen der Osterparadoxie trat zuletzt vor 57 Jahren auf. Das nächste kommt erst wieder im Jahr 2038, wie in nachfolgender Tabelle übersichtlich aufgelistet ist:

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