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Klima

Wetter Januar 2025 Bilanz: Wintermonat deutlich zu mild und nass

Letzte Aktualisierung: Di 28.01.2025 | 15:47 Uhr - Redaktion - Quelle: dpa/DWD/wetter.com
Der Januar 2025 endet langsam und fällt wohl zu mild aus. ©Shutterstock

Im Januar tritt statistisch gesehen die kälteste Witterungsperiode des Jahres auf. Doch 2025 sah es wieder anders aus. Die Bilanz in der Übersicht.

Im Januar kommen wir gerade aus der gemütlichen Weihnachtszeit und starten nun in ein neues Jahr. Durch fehlende Weihnachtsmärkte oder Anlässe zum Feiern kann es nun etwas anstrengend werden mit dem dunklen und kalten Winter. Viele freuen sich deswegen auf Schnee, Rodeln, Wintersport oder Winterausflüge. Wichtig für diese Aktivitäten ist natürlich Schnee. Wie sah es im Januar 2025 aus? Wir zeigen dir hier die Bilanz. 

So war das Wetter im Januar 2025 

Der Start ins neue Jahr begann deutlich zu mild, nass und sonnig. Das geht aus der Monatsbilanz des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für den Januar 2025 hervor. Der DWD hat dafür rund 2.000 Messstationen ausgewertet.

"Zwei Protagonisten prägten maßgeblich das Wetter im Januar", berichteten die Meteorologen. Zum einen war da Tief BERND, zum anderen Hoch BEATE. Sie sorgten für eine sogenannte Inversionswetterlage, bei der es oben warm und unten kalt war.

"Insgesamt betrachtet war der Januar deutlich milder, nasser und auch die Sonne zeigte sich öfter als im vieljährigen Mittel", so die Meteorologen. 

Durchschnittstemperatur 2,0 Grad

Das Temperaturmittel lag im vergangenen Januar bei 2,0 Grad. Damit wurde der Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis

1990 um 2,5 Grad überschritten. Selbst im Vergleich mit der aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung noch 1,1 Grad. 

Außergewöhnlich mild war es am 6. und am 25. Januar vor allem im Westen und Südwesten. Bei Höchstwerten von über 18 Grad dachte man eher an das T-Shirt als an den Wintermantel. Am wärmsten war es mit

18,9 Grad am 27. in Bad Kohlgrub (Bayern). Das Januarminimum datiert vom 4. mit minus 17,6 Grad in Meßstetten (Baden-Württemberg). 

Mehr Niederschlag

Im Januar fiel mit rund 77 Litern pro Quadratmeter etwa ein Fünftel mehr Niederschlag als in der Referenzperiode 1961 bis 1990. Nicht ganz so hoch war der Überschuss mit etwa 19 Prozent im Vergleich mit der Periode 1991 bis 2020. 

Besonders deutlich zu nass war es in der Westhälfte Deutschlands. Die höchste Tagesniederschlagssumme trat am 5. in Hückeswagen (Nordrhein-Westfalen) auf. An diesem Tag fielen 46 Liter pro Quadratmeter. 

Mangelware Schnee

Schnee stellte sich im Tiefland eher als Mangelware heraus. Nur eine Luftmassengrenze sorgte um den 10. herum von der Eifel bis zur Uckermark gebietsweise für eine 5 bis 15 Zentimeter hohe Schneedecke.

Der Januar konnte mit 61 Stunden Sonne aufwarten, wodurch das Soll der Periode 1961 bis 1990 um mehr als ein Drittel überschritten wurde. Etwas weniger ausgeprägt war das Überangebot an Sonnenstunden mit 17 Prozent mehr im Vergleich mit der Periode 1991-2020.

2. Wie ist das Klima in Deutschland im Januar?

In den vergangenen Jahren konnte übrigens ebenfalls ein überwiegend warmer Januar-Trend beobachtet werden. Die Mitteltemperatur der vergangenen Januare lag meist über dem langjährigen Mittel von -0,5 Grad. Dieser Mittelwert bezieht sich auf die Referenzperiode 1961 bis 1990 (Quelle: DWD).

Vor allem der Januar 2018 sticht mit einer positiven Abweichung von 4,3 Grad heraus. Mit 3,8 Grad war der Januar 2018 um 4,3 Grad wärmer als das langjährige Mittel. Der Allzeit-Wärmerekord stammt aber nicht aus dem vorletzten Januar, sondern aus dem Jahr 2015, als am 10. Januar im bayerischen Piding frühlingshafte 20,5 Grad erreicht wurden.

Nach sieben Jahren gab es im Jahr 2017 mal wieder einen deutlich zu kalten Januar. Mit -2,3 Grad lag der Januar 2017 um 1,8 Grad unter der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Vergleicht man den Januar mit der Referenzperiode 1981 bis 2010, ergibt sich mit -2,7 Grad sogar eine noch größere Abweichung. 

2.1. Darum ist der Januar eigentlich der kälteste Monat in Deutschland

Der Hochwinter beschreibt die Kernphase des Winters, der Anfang Januar beginnt und bis Mitte Februar dauert. Insbesondere ab Mitte Januar gibt es laut Statistik die kälteste Witterungsphase des gesamten Winters.

Nach der Wintersonnenwende am 21. Dezember 2024 nimmt die Tageslänge im Januar wieder zu - je nach geografischer Breite um mehr als eine Stunde. Aufgrund der terrestrischen Ausstrahlung der Erdoberfläche ist die Strahlungsbilanz im Januar dennoch deutlich negativ. Aus diesem Grund ist der Januar oft der kälteste Monat des gesamten Jahres. Die Durchschnittstemperatur in Deutschland liegt während des zweiten Wintermonats nur bei -0,5 Grad. 

Übrigens: Wie Schnee entsteht und warum er weiß ist, zeigen wir dir in diesem Video: 

Schnee kann uns romantische Winterlandschaften bescheren aber auch zum Ärgernis werden und Verkehrschaos auslösen. Doch wie entstehen die kleinen Schneekristalle überhaupt? Was genau ist Schnee und wieso ist er weiß? All das erfahrt ihr in diesem Video.

2.2. Januar ist einer der trockensten Monate des Jahres

Mit rund 61 Litern Niederschlag pro Quadratmeter zählt der Januar zu den trockeneren Monaten. Abhängig von der Großwetterlage fällt der Niederschlag häufig als Schnee.

Zwar geht es mit der Sonnenscheindauer im Laufe des Monats stetig aufwärts. Die Sonnenausbeute lässt aufgrund der winterlichen Nebelneigung allerdings zu wünschen übrig. Das norddeutsche Tiefland kommt gerade einmal auf rund 50 Sonnenstunden. Mit 115 Stunden ist die Zugspitze die sonnigste Station Deutschlands. 

2.3. Das typische Wetter im Januar

2.4. Winterwetter im Januar von Großwetterlage abhängig

Abhängig von der Großwetterlage könnten sich im Januar Phasen mit tiefwinterlichem Wetter samt Dauerfrost und Schnee durchsetzen. Dafür müsste sich eine schwachwindige Hochdruckwetterlage einstellen. Eine Hochdruckwetterlage alleine reicht für richtig eisiges Winterwetter allerdings nicht aus. 

Perfekte Bedingungen für winterliches Wetter in Deutschland herrschen erst dann, wenn auch über Ost- bzw. Nordosteuropa eine dicke Schneedecke liegt. Denn nur so kommt die Kälteproduktion überhaupt erst in Gang. Bei einer Ostlage würde die eisige Luft aus Russland anschließend nach Deutschland strömen.

Wenn die Kälteproduktion bis zum Dreikönigstag (6. Januar) nicht in Gang kommt, sieht es auch danach mit winterlichem Wetter eher schlecht aus. Dieser Zusammenhang wird jedenfalls in der Bauernregel "Ist bis Dreikönig (6. Januar) kein Winter, folgt keiner mehr dahinter" verkündet und wie folgt begründet: Bleibt das Wetter überwiegend mild, etabliert sich danach mit hoher Wahrscheinlichkeit (70 %) eine Westlage mit kräftigen Niederschlägen. Bei Westlagen bestimmt milde Atlantikluft das Wettergeschehen in Deutschland, welche einen milden Hochwinter zur Folge hätte. 

3. Diese Wettergefahren lauern im Januar

Im Winter macht das Wetter aufgrund chaotischer Straßenverhältnisse nicht selten Schlagzeilen. Denn bei Schnee oder Eis ist das Unfallrisiko deutlich erhöht.  

3.1. Schnee und Glätte sind im Straßenverkehr besonders gefährlich 

Quer stehende LKWs oder langsam fahrenden Räum- und Streufahrzeuge stellen die Autofahrer im Winter immer wieder auf eine harte Geduldsprobe. Damit Autofahrer sicher durch den Winter kommen, ist nicht nur die Ausrüstung, sondern auch das richtiges Verhalten bei Glätte wichtig. Denn Glätte ist im Winter die Hauptursache für Unfälle.

Glätte ist aber nicht gleich Glätte. Je nach ihrer Entstehung unterscheidet man in der Meteorologie verschiedene Arten von Glätte:

In den Medien kursieren im Winter immer wieder Begriffe wie Blitzeis, Glatteisregen oder gefrierender Regen. Glätte ist aber nicht gleich Glätte. Je nach Entstehung unterscheidet man in der Meteorologie verschiedene Arten. Worin beispielsweise der Unterschied zwischen Eisregen, gefrierendem Regen oder unterkühltem Regen liegt, erklärt unser Meteorologe Paul Heger im Video anschaulich.

3.2. Winterstürme im Januar keine Seltenheit

Immer wieder wird Deutschland auch von schweren Winterstürmen heimgesucht. Mit BURGLIND und FRIEDERIKE gab es im Januar 2018 gleich zwei schwere Sturmlagen, die für Chaos und Tote sorgten. Nur ein Jahr zuvor fegte Sturmtief EGON über Deutschland hinweg. Der verheerendste Wintersturm aber war KYRILL. 47 Menschen starben. Allein in Deutschland richtete KYRILL am 18./19. Januar 2007 einen Milliardenschaden an.

Aufgrund großer Temperaturgegensätze innerhalb Europas bilden sich im Winterhalbjahr kräftige Tiefdruckgebiete, die sich oft zu einem Sturm oder Orkan verstärken können. Und so sind wir auch im Januar 2025 nicht vor schweren Sturmlagen sicher.

Bei Sturmwarnungen besteht Lebensgefahr. Achte daher unbedingt auf umstürzende Bäume und herabfallende Äste. Sichere lose Gegenstände, damit sie nicht umherfliegen. Autofahrer sollten sich zudem auf starke Seitenwinde einstellen. Mit Beeinträchtigungen im Bahn- und Flugverkehr ist im Zuge kräftiger Winterstürme ebenfalls zu rechnen.  

Insbesondere in den Bergen können bei stürmischem Wind Schneeverwehungen auftreten. Schneeverwehungen können nicht nur für glatte Straßen, sondern auch für Sichtbehinderungen sorgen. Im Straßenverkehr ist daher erhöhte Vorsicht geboten.

3.3. Frost und Kälte sind eine Gefahr für unsere Gesundheit 

Der Winter ist nicht nur die Hochsaison für Grippeerkrankungen und Erkältungen. Auch extremer Frost und eisige Kälte können unserem Körper schwer zu schaffen machen. 

Temperaturen im zweistelligen Minusbereich können vor allem bei herzkranken Personen gesundheitliche Beschwerden auslösen. Denn bei Kälte ziehen sich unsere Blutgefäße zusammen. Dadurch steigen der Blutdruck und das Herzinfarkt-Risiko. Da das Blut bei Kälte dickflüssiger wird, erhöht sich außerdem die Thrombose-Gefahr. 

Auch Asthmatiker haben es bei eisigem Winterwetter nicht leicht. Durch die Kälte verengen sich die Atemwege. Lebensgefährlich sind die Frostnächte aber vor allem für Obdachlose. Viele Großstädte bieten daher sogenannte Kältebusse an, in denen Obdachlose Schutz suchen und sich aufwärmen können. 

Die Langfristmodelle sehen für den Januar 2025 in Deutschland aber aktuell keine extreme Kälte. 

3.4. Dunkelheit und Nebel in der kalten Jahreszeit als große Gefahr

Auch durch Nebel kann die Sicht oft eingeschränkt sein. Deshalb ist gerade in der dunklen Jahreszeit helle Beleuchtung sinnvoll - das gilt nicht nur für Autofahrer, sondern auch für Fußgänger und Radfahrer. 

Bei Nebel oder Sichtbehinderungen durch starken Regen oder Schnee können Autofahrer die Nebelscheinwerfer einschalten. Die Nebelschlussleuchte darf dagegen nur eingesetzt werden, sofern die Sichtweite weniger als 50 Meter beträgt. In diesem Fall darf nicht schneller als 50 km/h gefahren werden. Weitere Tipps, die dir bei Nebel im Straßenverkehr helfen können, bekommst du in folgendem Video:  

Bei Nebel Auto fahren kann schnell gefährlich werden. Deswegen sollte jeder Fahrer wissen, wann man die Nebelscheinwerfer und die Nebelschlussleuchte einsetzen sollte. Ein kleiner Fehler kostet dich dabei sogar Bußgeld.

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