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Natur & umwelt

Wetter-Ticker: Vulkanausbruch in Indonesien - Internationale Flüge betroffen

Letzte Aktualisierung: Mi 13.11.2024 | 09:14 Uhr - Redaktion - Quelle: dpa/wetter.com/Glomex
Tausende in Krankenhäusern: Rekord-Luftverschmutzung in Pakistan

Ob Hurrikans, Tornados, Dürren oder neue Rekorde: Das Wetter in Deutschland und der Welt sorgt rund um die Uhr für Schlagzeilen. Die wichtigsten und spannendsten sammeln wir in diesem Wetter-Ticker.

In Deutschland und der Welt kommt es regelmäßig zu schlimmen Wetter- oder Naturkatastrophen sowie spannenden Wetterphänomenen. In diesem Ticker sammeln wir die wichtigsten Wetter-News aus Deutschland und der Welt.

13.11.2024: Vulkanausbruch in Indonesien - Internationale Flüge betroffen

Die immer neuen Eruptionen des Vulkans Lewotobi Laki-Laki auf der indonesischen Insel Flores stören inzwischen auch den internationalen Luftverkehr in anderen Regionen. Mehrere Fluglinien kündigten seit Dienstag die Streichung von Dutzenden Flügen von der Urlaubsinsel Bali unter anderem nach Australien, Singapur und Malaysia an. Die Entscheidung wurde aus Sicherheitsgründen wegen der immensen Aschemassen über dem Feuerberg getroffen.

"Aufgrund der Vulkanasche, die der Vulkan Lewotobi in Indonesien ausgestoßen hat, ist der Flugbetrieb von und nach Bali derzeit nicht sicher", teilte die australische Airline Jetstar mit. Die Situation werde genau beobachtet. Sobald sich die Lage am Himmel bessere, würden die Flüge vom und zum Flughafen Ngurah Rai im balinesischen Denpasar wieder aufgenommen. 

Auch Virgin Australia, Air Asia sowie Tigerair aus Singapur setzten Flugverbindungen aus. Eine Qantas-Maschine auf dem Weg nach Australien musste laut einem Bericht des Senders Sky News auf halber Strecke umkehren. Bali liegt nur etwa 500 Kilometer von der Provinz Ost-Nusa Tenggara entfernt, in der sich der Vulkan befindet. 

Allein am Dienstag seien 34 Flüge betroffen gewesen, teilte Ahmad Syaugi Shahab, Generaldirektor des Flughafens auf Bali, mit. Es seien Helpdesks für die gestrandeten Passagiere eingerichtet worden. "Wir hoffen, dass sich die Situation bald stabilisiert", sagte er.

Kilometerhohe Aschesäule

Bei der bisher schwersten Eruption vor zehn Tagen hatte der Lewotobi Laki-Laki Asche und glühendes Gestein kilometerweit geschleudert. Mindestens neun Menschen kamen unter den Trümmern ihrer brennenden Häuser ums Leben. Tausende wurden in die Flucht getrieben und in Evakuierungszentren untergebracht. 

Seither gab es zahlreiche weitere, zum Teil massive Eruptionen. Die Aschesäule erreichte zeitweise eine Höhe von fast zehn Kilometern. Die Behörden richteten eine Sperrzone mit einem Radius von sieben Kilometern ein und forderten die Bevölkerung und Touristen auf, Masken zu tragen.

Der lokale Luftverkehr ist schon länger betroffen - zunächst hatten zwei kleinere Flughäfen auf Flores und dann auch der internationale Flughafen in Labuan Bajo zeitweise schließen müssen. Die gesamte Region liegt unter einer dicken Ascheschicht.

Der weltgrößte Inselstaat Indonesien liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Die östlich von Bali gelegene Insel Flores ist wegen ihrer schönen Landschaften und Tauchrevieren bei Touristen aus aller Welt beliebt. 

Der 1584 Meter hohe Lewotobi Laki-Laki ist seit Ende 2023 wieder aktiv. Er ist der Zwillingsvulkan des 1.703 Meter hohen Lewotobi Perempuan. Die Gipfel der beiden Berge liegen etwa zwei Kilometer voneinander entfernt.

12.11.2024: Smog hält Pakistan weiter im Griff

In der pakistanischen Provinz Punjab haben die Behörden aufgrund der hohen Luftverschmutzung eine umfassende Schließung von Schulen angeordnet, die jetzt für die gesamte Region gilt, wie die Provinzministerin Marriyum Aurangzeb im Sender Geonews erklärte. Bisher betraf diese Maßnahme nur die vier größten Städte der Provinz. Zusätzlich müssen Geschäfte früher schließen, und Büros sind verpflichtet, die Hälfte ihrer Belegschaft von zu Hause aus arbeiten zu lassen. Mehrere Flüge fielen laut der zivilen Luftfahrtbehörde wegen des Smogs und der schlechten Sicht aus.

Punjab, die bevölkerungsreichste Provinz Pakistans, ist seit Wochen von einem dichten Smog überzogen, wobei die Luftverschmutzung in der Provinzhauptstadt Lahore laut dem Schweizer Umweltunternehmen IQAir "gefährlich" hohe Werte erreicht hat. Die Stadt führt aktuell die weltweite Liste der Städte mit der höchsten Luftverschmutzung an. Bereits zuvor wurden Restaurants und einige Fabriken geschlossen, um den Smog einzudämmen.

Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF warnte am Montag vor den Gesundheitsrisiken, insbesondere für Kinder. In den besonders stark betroffenen Gebieten sind rund elf Millionen Kinder unter fünf Jahren dem gefährlichen Smog ausgesetzt, der zu schweren Atemwegserkrankungen führen kann.

04.11.2024: Verletzte und Verwüstung nach Tornados in Oklahoma

Über den US-Bundesstaat Oklahoma sind in der Nacht Tornados mit zerstörerischer Gewalt hinweggefegt. Elf Menschen wurden dabei allein in Oklahoma City verletzt, Autos und Gebäude teils massiv beschädigt, wie die Stadt mitteilte. Zuvor hatte der US-Wetterdienst (NWS) mögliche Tornados auf der Plattform X angekündigt. 

Mehr als 20.000 Bürgerinnen und Bürger waren zeitweise ohne Strom, da die Versorgung unterbrochen wurde, wie aus der Website Poweroutage.us hervorging. 

Mehrere Tornados zerstörten laut Angaben der Stadt insgesamt 39 Gebäude und beschädigten 97 teils stark. Mehrere Straßen wurden geschlossen, um die Aufräumarbeiten zu erleichtern. Weitere Tornados sind laut Wetterdienst nicht auszuschließen. Anwohner wurden jedoch dazu aufgerufen, sich auf eine mögliche Evakuierung vorzubereiten. Notunterkünfte für Betroffene wurden bereitgestellt. 

Im Hinblick auf die anstehende Präsidentschaftswahl soll die Instandsetzung der Wahllokale nach Angaben des Gouverneurs von Oklahoma, Kevin Stitt, priorisiert werden - "um sicherzustellen, dass der Strom in den Wahllokalen funktioniert."

04.11.2024: Vulkanausbruch in Indonesien - Mindestens neun Tote

Auf der indonesischen Insel Flores ist der Vulkan Lewotobi Laki-Laki ausgebrochen und hat mindestens neun Menschen in den Tod gerissen. Die Opfer seien beim Einsturz ihrer Häuser als Folge der Eruption ums Leben gekommen, sagte der Leiter der örtlichen Notfallteams, Avi Manggota Hallan, der Deutschen Presse-Agentur. Retter suchten unter den Trümmern nach weiteren Opfern. "Die Arbeiten sind noch im Gange, und es könnte noch mehr Tote geben", betonte er.

Flores, eine der Kleinen Sundainseln, ist wegen ihrer herrlichen Landschaft bei Touristen aus aller Welt beliebt. Der 1584 Meter hohe Lewotobi Laki-Laki ist seit Ende 2023 wieder aktiv. Auch in den vergangenen Monaten hatte er mehrmals heiße Gase und Asche in die Luft gespuckt. Er ist der Zwillingsvulkan des 1703 Meter hohen Lewotobi Perempuan. Die Gipfel der beiden Berge liegen etwa zwei Kilometer voneinander entfernt.

Der Vulkan sei mitten in der Nacht ausgebrochen, berichteten lokale Medien. Die meisten Dorfbewohner seien im Schlaf überrascht worden und dann in Panik aus ihren Häusern geflohen. Die Zeitung "Kompas" sprach von Dutzenden Verletzten und vielen brennenden Häusern. Asche und glühender Schutt seien vom Himmel herabgeregnet. Die Regierung rief in der Region bis Ende des Jahres den Ausnahmezustand aus.

Höchste Alarmstufe 

Der Feuerberg schleuderte vulkanisches Material bis zu sechs Kilometer weit. Das besonders betroffene Dorf Klatanlo liegt nur etwa fünf Kilometer vom Gipfel entfernt. Insgesamt sind laut "Kompas" sieben Dörfer betroffen. Die Behörden riefen die höchste Alarmstufe für den Vulkan aus und ordneten die Evakuierung der umliegenden Ortschaften an.

Nach Angaben des Zentrums für Vulkanologie und geologische Gefahren (PVMBG) zeigte der Lewotobi Laki-Laki seit Ende vergangener Woche Anzeichen erhöhter seismischer Aktivität. Bereits im Januar hatten die Behörden nach zunehmender Aktivität des Vulkans Tausende Menschen zum Verlassen ihrer Häuser aufgerufen. Viele wurden in Evakuierungszentren gebracht.

Indonesien mit seinen mehr als 17.000 Inseln liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Starke Erdbeben und intensive vulkanische Aktivität sind keine Seltenheit.

01.11.2024: Zahlreiche Überschwemmungen nach Unwetter in Norwegen

Das Unwetter JAKOB hat in der Nacht zum Freitag im Südwesten Norwegens zu Überschwemmungen und Erdrutschen geführt. Das berichteten norwegische Medien. Wie die Meteorologin Julie Solsvik Vågane dem Rundfunksender NRK sagte, nahm der Niederschlag am Freitagmorgen ab, die Hochwasser- und Erdrutsch-Warnungen bestünden aber weiter. Bislang gab es laut Polizei keine Vermissten oder Verletzten.

Kleinstadt von Außenwelt abgeschnitten

Die 5.000-Einwohner-Stadt Odda, etwa 60 Kilometer südöstlich von Bergen gelegen, war am Freitagmorgen von der Außenwelt abgeschnitten, nachdem dort eine Brücke eingestürzt war. Auch alle weiteren Einfahrtsstraßen in den Ort waren aufgrund des Unwetters gesperrt.

Der Bürgermeister von Odda bezeichnete die Situation der Nachrichtenagentur NTB zufolge am Donnerstagabend als "dramatisch". Der Keller eines historischen Hotels nördlich von Odda wurde in der Nacht zum Freitag komplett überschwemmt. Das berichtete der Rundfunksender NRK. Demnach beherbergte das Untergeschoss des Hotels Ullensvang zahlreiche Antiquitäten und Kunstobjekte.

Hochwasser, Erdrutsche und 12.000 Haushalte ohne Strom

Am Freitagnachmittag war das Unwetter JAKOB nach Schweden weitergezogen. Der schwedische Wetterdienst warnte vor allem im Süden und Osten Schwedens vor starkem Wind mit lokalen Sturmböen. Mehrere Zugverbindungen wurden eingestellt, und zeitweilig waren mehr als 12.000 Haushalte in Südschweden von Stromausfällen betroffen. Das ging aus der Webseite des Stromanbieters Eon hervor.

01.11.2024: Tote und Verletzte nach Taifun KONG-rey in Taiwan

Nach dem Auftreffen des Taifuns KONG-rey auf Taiwan ist die Zahl der Toten und Verletzten weiter gestiegen. Behörden berichten, dass mindestens zwei Menschen ums Leben kamen und über 500 verletzt wurden. Der Sturm zog vom Osten her über die Insel und richtete schwere Schäden an, bevor er in Richtung China weiterzog.

In Taipeh, der Hauptstadt, entwurzelten starke Winde und heftiger Regen mehr als 1000 Bäume, von denen viele auf parkende Autos fielen und erheblichen Schaden verursachten. Eine Bewohnerin berichtete, dass sie ihren Wagen unter einem der umgestürzten Bäume vermutete. Der Zoo in Taipeh blieb wegen Aufräumarbeiten geschlossen, da auch hier schwere Schäden entstanden waren.

Taifun mit riesigem Radius

Landesweit zählten die Behörden mehr als 1400 Vorfälle, darunter beschädigte Straßen, umgestürzte Bäume und Schlammlawinen. In besonders gefährdeten Gebieten wurden mindestens 11.588 Menschen evakuiert. Laut Wetterbehörde betrug der Radius von KONG-rey mehr als 320 Kilometer, was ihn zum größten Taifun machte, der Taiwan in den letzten 30 Jahren getroffen hat. Der letzte Taifun vergleichbarer Größe war HERB im Jahr 1996 mit einem Radius von über 300 Kilometern.

Meteorologen erwarteten auch an Chinas Ostküste starke Regenfälle durch KONG-rey. Der Sturm sollte sich geschwächt entlang der Provinz südlich von Shanghai bewegen und nach Nordosten in Richtung Japan abdrehen.

27.10.2024: Tropensturm TRAMI verwüstet Philippinen - 90 Tote

Der schwere Tropensturm TRAMI hat auf den Philippinen mindestens 90 Todesopfer gefordert, 560.000 Menschen mussten ihr Zuhause verlassen. Fast alle betroffenen Gegenden seien überflutet, sagte Edgar Posadas, ein Sprecher der Katastrophenschutzbehörde. Insgesamt waren mehr als 4,2 Millionen Menschen von dem Sturm betroffen. 

Am stärksten betroffen sind die Hauptinsel Luzon, auf der auch die Hauptstadt Manila liegt, mit der Provinz Batangas südwestlich von Manila und der Region Bicol. In der Stadt Naga City, in Bicol, seien viele Straßen weiterhin überflutet, in manchen Gegenden stehe das Wasser den Menschen bis zum Hals, sagte Nelson Legacion, der Bürgermeister.

Weiterer Sturm erwartet

Die Behörden erwarten am Sonntag bereits einen weiteren Sturm, der am Montag zu einem Taifun hochgestuft werden könnte, und vor allem den Norden der Philippinen streifen könnte. Die Behörden warnen auch vor der Möglichkeit, dass TRAMI am Sonntag und Montag eine Schleife gegen den Uhrzeigersinn drehen und dann ostwärts erneut über die Philippinen ziehen könnte.

TRAMI wird zwar nicht als ausgewachsener Taifun eingestuft, die Verwüstungen sind dennoch enorm. Erst vor wenigen Wochen hatte Taifun KRATHON in dem Inselstaat gewütet. Anfang September fegte YAGI über die Inseln und riss etwa 20 Menschen in den Tod. Zehntausende mussten ihre Häuser verlassen. 

Die Philippinen werden jedes Jahr von starken Stürmen und durchschnittlich etwa 20 Taifunen getroffen. Der bisher schlimmste Sturm HAIYAN hatte im November 2013 mehr als 6300 Todesopfer gefordert.

Heftiger Regen in Toskana

In Italien haben neue heftige Regenfälle wieder für erhebliche Schäden und Beeinträchtigungen gesorgt. Besonders betroffen sind mehrere Regionen im Norden des Landes sowie die Toskana, wo zahlreiche Straßen überschwemmt sind und auch viele Häuser im Wasser stehen. Im Hinterland von Pisa musste die Feuerwehr im Laufe der Nacht mehr als ein Dutzend Autofahrer in Sicherheit bringen, die sich auf die Dächer ihrer Fahrzeuge in Sicherheit gebracht hatten. 

Im Norden Italiens regnet es seit mehreren Tagen teilweise kräftig. Viele Flüsse und Kanäle sind über die Ufer getreten. Die Behörden mahnten in Regionen wie dem Piemont, Ligurien und der Emilia-Romagna für das Wochenende zu besonderer Vorsicht. Im Großraum Turin empfahl die Präfektur, auf Fahrten mit dem Auto sowie Wanderungen möglichst zu verzichten und besser zu Hause zu bleiben.

25.10.2024: Zahl der Toten auf den Philippinen steigt

Der schwere Tropensturm TRAMI hat auf den Philippinen eine Spur der Zerstörung hinterlassen. Betroffen ist vor allem die Hauptinsel Luzon, auf der auch die Hauptstadt Manila liegt. Die Zahl der Todesopfer sei auf 66 gestiegen, teilte die Polizei mit. Die meisten starben in der Region Bicol, wo Schlammlawinen vom Vulkan Mayon zahlreiche Häuser und Fahrzeuge unter sich begruben. Der Mayon zählt zu den aktivsten Vulkanen der Welt. Das Wasser stand vor allem in der Provinz Albay teilweise meterhoch.

Die meisten Opfer waren nach massiven Niederschlägen ertrunken, von Erdrutschen begraben oder von umstürzenden Bäumen getroffen worden. Insgesamt waren mehr als 2,65 Millionen Menschen von dem Sturm betroffen. Fast 320.000 mussten laut Katastrophenschutz aus ihren Häusern fliehen. Die Schulen blieben den dritten Tag in Folge geschlossen.

Einige Betroffene nicht erreichbar

Obwohl die Wassermassen sich gebietsweise langsam zurückzogen, waren laut lokaler Behörden immer noch einige Gegenden unerreichbar. Einsatzteams versuchten, Straßen von Schlamm und Trümmern zu befreien, um sich einen Weg zu den Betroffenen zu bahnen. 

"Hilfe ist unterwegs. Sie wird zu Land, aus der Luft und sogar vom Meer kommen", versprach Präsident Ferdinand Marcos Jr. Er habe die vollständige Mobilisierung des verfügbaren Militärpersonals und aller Ressourcen angeordnet, die für Hilfsmaßnahmen eingesetzt werden könnten. Voraussichtlich am Nachmittag (Ortszeit) sollte TRAMI, der auf den Philippinen KRISTINE heißt, laut Wetteramt die Philippinen verlassen.

TRAMI wird zwar nicht als ausgewachsener Taifun eingestuft, die Verwüstungen sind dennoch enorm. Erst vor wenigen Wochen hatte Taifun KRATHON in dem Inselstaat gewütet. Anfang September fegte YAGI über die Inseln und riss etwa 20 Menschen in den Tod. Zehntausende mussten ihre Häuser verlassen.

24.10.2024: Über 20 Tote durch TRAMI auf den Philippinen

Der Tropensturm TRAMI hat auf den Philippinen schwere Zerstörungen angerichtet und mindestens 22 Menschen das Leben gekostet. Die meisten Todesopfer ertranken, wurden von Erdrutschen verschüttet oder von umstürzenden Bäumen getroffen, berichtete Polizeisprecher Andre Dizon. Mehr als 54.000 Einwohner mussten ihre Häuser verlassen und Schutz suchen. Besonders betroffen waren die Stadt Naga City, etwa 260 Kilometer südlich von Manila, sowie die Provinzen Albay und Catanduanes auf der Hauptinsel Luzon.

Wasser steht nach Rekordregen meterhoch

Behörden berichteten von historischen Niederschlagsmengen. Glenda Ong Bongao, Gouverneurin von Albay, erklärte, dass innerhalb von 24 Stunden so viel Regen gefallen sei wie sonst in zwei Monaten. Die heftigen Überschwemmungen zwangen sogar die Evakuierungszentren dazu, Menschen erneut zu evakuieren. In vielen Gebieten stand das Wasser meterhoch, sodass sich viele Menschen auf ihre Dächer retten mussten, teilweise für bis zu zwei Nächte, weil die Rettungskräfte aufgrund der Wassermassen nicht zu ihnen durchkamen.

Schlammlawinen von Vulkan Mayon

Die Regenfälle lösten in der Stadt Guinobatan Schlamm- und Schuttlawinen vom Vulkan Mayon aus, die Fahrzeuge und Häuser unter sich begruben. Auf den Straßen türmten sich im Schlamm übereinandergestapelte Autos. Aus Sicherheitsgründen hatten die Behörden den Strom für etwa sieben Millionen Menschen abgeschaltet, um Unfälle zu verhindern.

In der Hauptstadt Manila sowie anderen betroffenen Provinzen wurde der Unterricht ausgesetzt. TRAMI, auf den Philippinen KRISTINE genannt, wird als "schwerer Tropensturm" eingestuft, bislang jedoch noch nicht als Taifun. Nach Angaben des Wetteramtes wird er den südostasiatischen Inselstaat wahrscheinlich am Freitagnachmittag verlassen.

23.10.2024: "Beispielloser Regen!" Tropensturm wütet auf den Philippinen

Der Tropensturm TRAMI hat die Philippinen hart getroffen und bereits vor seinem Landfall schwere Überschwemmungen und Erdrutsche verursacht. Besonders betroffen sind die östlichen Provinzen, wie Albay und die Stadt Naga City, wo sich Anwohner aufgrund der schnell steigenden Wassermassen auf ihre Dächer flüchteten. Die Rettungsteams haben Schwierigkeiten, zu den Eingeschlossenen zu gelangen, da die Wassermassen den Zugang blockieren.

Die Küstenwache berichtete, dass Tausende Menschen in Häfen festsaßen, nachdem der Schiffsverkehr eingestellt worden war. Der Polizei zufolge sind bereits mindestens drei Menschen ums Leben gekommen, mehr als 24.000 Bewohner mussten ihre Häuser verlassen.

Historische Regenmassen

Laut eines Sprechers der örtlichen Notdienste wurden solche extremen Regenmengen in der Region zuletzt vor mehr als 50 Jahren verzeichnet. Dies habe nahezu alle bisherigen Rekorde gebrochen. Angesichts der drohenden Gefahr setzte die Regierung in Manila und anderen Provinzen der Insel Luzon vorsorglich den Schulunterricht aus.

Der philippinische Wetterdienst PAGASA berichtete, dass TRAMI - lokal als KRISTINE bezeichnet - voraussichtlich am Abend auf Land treffen und die Region bis mindestens Freitag mit schweren Regenfällen heimsuchen wird. Noch wird TRAMI nicht als Taifun eingestuft, doch die extremen Wassermassen lassen Schlimmes befürchten.

Präsident warnt: "Das Schlimmste steht uns noch bevor"

Präsident Ferdinand Marcos Jr. warnte eindringlich vor den kommenden Tagen und rief die Bevölkerung auf, sich bestmöglich vorzubereiten. "Das Schlimmste steht uns noch bevor, fürchte ich", warnte er bei einer Besprechung mit dem Katastrophenschutz und anderen Regierungsstellen. "Bereiten wir uns alle vor. Die Wassermengen sind beispiellos."

Bereits vor wenigen Wochen hatten die Philippinen unter den verheerenden Folgen der Taifune KRATHON und YAGI zu leiden, die zahlreiche Todesopfer forderten und Tausende Menschen zur Flucht zwangen. Angesichts der unvorhersehbaren Wetterlagen bleibt die Sorge um die Bevölkerung groß.

22.10.2024: Kuba meldet sieben Todesopfer nach Sturm OSCAR

Der tropische Wirbelsturm OSCAR hat im Osten Kubas schwere Schäden und mindestens sieben Todesfälle verursacht. In der besonders betroffenen Provinz Guantánamo sind ganze Landstriche überschwemmt, und die Rettungskräfte haben Schwierigkeiten, die betroffenen Gebiete zu erreichen, berichtete Präsident Miguel Díaz-Canel. Laut Behördenangaben wurden mindestens 1000 Häuser beschädigt. Die ohnehin krisengeplagte Karibikinsel, die sozialistisch regiert wird und etwa zehn Millionen Einwohner hat, lag nach dem Sturm die vierte Nacht in Folge weitgehend im Dunkeln.

Am Freitag war das marode Stromnetz Kubas komplett zusammengebrochen. Präsident Díaz-Canel erklärte, dass bisher landesweit erst etwa ein Drittel der Elektrizitätsversorgung wiederhergestellt werden konnte. In der Hauptstadt Havanna haben etwa 90 Prozent der Anschlüsse wieder Strom. Angesichts der Sturmschäden und der bestehenden Notlage sagte Díaz-Canel seine Teilnahme am Gipfeltreffen der sogenannten BRICS-Staaten in der russischen Stadt Kasan ab.

OSCAR trifft Kuba als Hurrikan

OSCAR traf am Wochenende als Hurrikan auf Kuba, schwächte sich danach jedoch zu einem Tropensturm ab. Trotz dieser Abschwächung verursachte der Sturm weiterhin starke Regenfälle in Ostkuba und im Südwesten der Bahamas, wie das US-Hurrikanzentrum meldete. Die Kombination aus maroder Infrastruktur und den schweren Sturmschäden stellt Kuba vor große Herausforderungen in der Bewältigung der Krise.

21.10.2024: Tausende in Italien nach heftigem Regen evakuiert

Nach heftigem Regen in Italien haben mehrere tausend Menschen ihre Häuser und Wohnungen sicherheitshalber verlassen müssen. Allein in der norditalienischen Großstadt Bologna und Umgebung verbrachten mehr als 2000 Anwohner die Nacht in Notunterkünften beziehungsweise bei Familienangehörigen oder Freunden. Zahlreiche Straßen stehen unter Wasser. Ein 20 Jahre alter Mann kam in seinem Auto in den Wassermassen ums Leben. 

Die Region Emilia-Romagna mit ihrer Hauptstadt Bologna wurde zum wiederholten Mal von Unwettern getroffen. Der Schaden wird auf viele Millionen Euro geschätzt. Auch in anderen Landesteilen wie Kalabrien und Sizilien stehen Innenstädte unter Wasser. Vielerorts wurden geparkte Autos weggeschwemmt. Auf Videos war auch zu sehen, wie Motorroller durch überflutete Straßen trieben. Für die nächsten Tage sagen die Meteorologen eine Entspannung der Lage voraus.

21.10.2024: Sturm OSCAR schwächt sich über Kuba ab

Hurrikan OSCAR hat sich nach seiner Ankunft in Kuba zum Tropensturm abgeschwächt. Im Osten des Karibikstaates, wo OSCAR zuvor auf Land getroffen war, wurden nach Angaben des US-Hurrikanzentrums am späten Sonntagabend (Ortszeit) anhaltende Windstärken von 110 Kilometern pro Stunde gemessen. Währenddessen hat ein Großteil der Menschen auf der Insel nach dem Zusammenbruch des veralteten Stromnetzes am Freitag noch immer keinen Strom.

OSCAR war am Sonntag als Hurrikan der schwächsten Kategorie 1 von 5 nahe der Stadt Baracoa auf Land getroffen. Kubanische Medien berichteten von mehr als zwei Meter hohen Wellen an der Ostküste, Schäden an Hausdächern und Wänden sowie von örtlichen Überschwemmungen. In seinem weiteren Verlauf bewegt sich der Sturm nach Vorhersagen des Hurrikanzentrums über den Osten und Norden der Insel und schwächt sich ab. Es seien aber starke Regenfälle zu erwarten, die Überschwemmungen und Schlammlawinen auslösen könnten.

Insel seit Freitag ohne Strom

Auf Kuba war am Freitagvormittag das veraltete und abgenutzte Stromnetz zusammengebrochen, was zu einem Stromausfall auf der gesamten Insel führte. Große Teile des Landes mit rund zehn Millionen Einwohnern müssen seitdem ohne Elektrizität auskommen.

Das Nachrichtenportal "14ymedio" berichtete in der Hauptstadt Havanna und weiteren Städten von Unmut in der Bevölkerung. Menschen schlugen als Zeichen ihrer Unzufriedenheit auf Töpfe - diese Protestform wird auch Cacerolazos genannt. Proteste sind auf Kuba selten und werden gewöhnlich schnell von den Sicherheitskräften beendet.

Das von der Kommunistischen Partei autoritär regierte Land erlebt seit mehreren Jahren eine seiner schwersten Wirtschaftskrisen seit der Revolution von 1959. So sind unter anderem Lebensmittel, Medikamente und Kraftstoff knapp. Dem Staat fehlt es für den Import an Devisen. Viele Kubaner flüchten ins Ausland, laut Regierung sank die Bevölkerungszahl allein in den Jahren 2022 und 2023 um insgesamt fast zehn Prozent.

16.10.2024: Zerstörte Fläche größer als Portugal! Katastrophale Brände in Bolivien

Die verheerenden Brände in Bolivien haben im laufenden Jahr eine Fläche zerstört, die größer ist als Portugal - etwa zehn Millionen Hektar. Diese Zahlen, veröffentlicht vom Nationalen Institut für Agrarreform (INRA), bestätigen laut der Zeitung El Deber die größte jemals in Bolivien verzeichnete Umweltkatastrophe. Rund 60 Prozent der Brände betrafen Wälder, die restlichen 40 Prozent Weiden. Im Vorjahr waren es etwa 6,3 Millionen Hektar, die von Bränden betroffen waren.

Laut dem brasilianischen Institut für Weltraumforschung (INPE) hat sich die Zahl der Brandherde im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdreifacht. Kein anderes südamerikanisches Land kämpft mit einem so drastischen Anstieg der Brände. Bisher wurden in Bolivien über 85.500 Brandherde registriert – die höchste Zahl seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1998.

Abgeholzte Flächen absichtlich in Brand gesetzt

Häufig werden abgeholzte Flächen absichtlich in Brand gesetzt, um neues Weideland für Vieh und Ackerflächen zu schaffen. Die Dürre, die durch den Klimawandel verstärkt wird, begünstigt die Ausbreitung der Brände zusätzlich. Boliviens Regierung rief vor zwei Wochen den nationalen Katastrophenzustand aus, um mehr finanzielle Mittel zur Bekämpfung der Feuer bereitzustellen. Die Nichtregierungsorganisation Fundación Tierra bezeichnet das Jahr 2024 als "das Jahr der schlimmsten Umweltkatastrophe in der Geschichte Boliviens".

Besonders betroffen ist die östliche Region Santa Cruz. In einem kleinen Dorf im Naturschutzgebiet Valle de Tucavaca kämpfen freiwillige Feuerwehrleute seit Monaten gegen die Flammen. Der deutsche Biologe Steffen Reichle, der vor Ort lebt, betont, wie wichtig die Freiwilligen sind, da es kaum Berufsfeuerwehrleute gibt. Ohne deren Einsatz wäre viel mehr Wald zerstört worden.

Als Dorfbewohner hilft er zusammen mit anderen Freiwilligen beim Beschaffen von Ausrüstung und Finanzmitteln. "Vor fünf Jahren hatten die Leute kein Training und keine Ausrüstung, die sind mit Shorts, Flipflops und einem Eimer Wasser in den brennenden Wald gegangen", erzählt Reichle. "Jetzt haben sie zumindest eine richtige Feuerwehrausrüstung."

13.10.2024: Sturmtief sorgt in Sachsen-Anhalt für mehrere Einsätze

Ein Sturmtief über Sachsen-Anhalt hat am Sonntagmorgen zu mehreren Einsätzen von Rettungskräften geführt. In verschiedenen Orten, insbesondere im Raum Stendal und im Jerichower Land, mussten Einsatzkräfte wegen umgestürzter Bäume und herabgefallener Äste ausrücken, wie das Lagezentrum mitteilte. Glücklicherweise wurde niemand verletzt.

Die Polizeiinspektion Stendal meldete, dass in den frühen Morgenstunden, zwischen 6 und 7 Uhr, zahlreiche Anrufe eingingen, da Gegenstände auf die Straßen geweht worden waren. Dies führte vorübergehend zu Verkehrsbehinderungen, doch mittlerweile sind die Straßen wieder frei.

Auf der Autobahn 14 bei Petersberg im Saalekreis wurde ein Auto von einer starken Windböe erfasst und nach links von der Fahrbahn abgedrängt, woraufhin es in die Mittelschutzplanke prallte. Laut Polizeiangaben wurden alle vier Insassen - drei Erwachsene und ein Kleinkind - leicht verletzt. Rettungskräfte brachten sie zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus.

12.10.2024: Mindestens sieben Tote nach Unwettern in São Paulo

Nach heftigen Regenfällen und starken Sturmböen in der brasilianischen Metropolregion São Paulo sind mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen. Laut dem Zivilschutz des Bundesstaates São Paulo starben drei Menschen durch den Einsturz einer Mauer, zwei durch umgestürzte Bäume und zwei weitere bei einem Erdrutsch. Mindestens drei weitere Personen befinden sich in kritischem Zustand, berichtete das Nachrichtenportal "G1".

Rekordböen von über 100 km/h

In der Nacht zum Samstag wurden in mehreren Teilen São Paulos starke Winde und heftiger Regen registriert. Die Windgeschwindigkeiten erreichten bis zu 107 Kilometer pro Stunde, was laut Zivilschutz die höchste Geschwindigkeit seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1995 darstellt.

Die starken Winde verursachten erhebliche Schäden, darunter die Zerstörung von Metallkonstruktionen in einem Einkaufszentrum im Süden der Hauptstadt, wie auf Videos zu sehen war. In Taboão da Serra im Großraum São Paulo stürzte ein Teil des Dachs einer Tankstelle auf ein Auto. In vielen Gegenden stürzten Bäume um, zahlreiche Flüge wurden gestrichen.

Über zwei Millionen Menschen ohne Strom

Über zwei Millionen Menschen waren seit Freitagabend ohne Strom, wie "G1" unter Berufung auf das Energieunternehmen Enel berichtete. Der Stromausfall führte in einigen Gebieten auch zu Problemen bei der Wasserversorgung.

12.10.2024: Erste Gedenkstele erinnert an Flutkatastrophe im Ahrtal

Gut drei Jahre nach der verheerenden Flutkatastrophe im Ahrtal wurde in Müsch (Landkreis Ahrweiler) eine erste Gedenkstele aufgestellt, die den Beginn eines umfassenden Erinnerungsprojekts markiert. Rund 50 Menschen, darunter viele Bürgermeister, nahmen an der Veranstaltung teil, wie Annette Holzapfel von der Bürgerinitiative "MemoriAHR" berichtete. Die Stele ist Teil eines geplanten "Wegs der Erinnerung", der durch alle von der Flut betroffenen Orte führen soll.

Das Projekt soll nicht nur an die traumatischen Erlebnisse während der Flut erinnern, sondern auch die Krisenbewältigung, den Wiederaufbau und die Solidarität der betroffenen Gemeinden würdigen. Die Stimmung bei der Enthüllung sei positiv gewesen und habe den Auftakt einer nachhaltigen Erinnerungskultur in der Region markiert, so Holzapfel. Viele Bürger und Kommunen haben sich aktiv an dem Projekt beteiligt.

Einweihung Gedenkstele Müsch

Rund 50 Menschen nahmen an der Einweihung in Müsch teil.  Quelle: dpa

Insgesamt 34 Stelen mit jeweils vier Informationstafeln geplant

Insgesamt sollen im Rahmen des Projekts 34 Stelen mit jeweils vier Informationstafeln entstehen. Diese sollen über das Flutgeschehen, den Wiederaufbau, die Krisenbewältigung und besondere Projekte in den Gemeinden berichten. Themen wie Hochwasserschutz, die Einsätze von Rettungsdiensten und die Entwicklung des Weinbaus und Tourismus nach der Flut werden ebenfalls aufgegriffen. Das Projekt wird von einer virtuellen Ausstellung begleitet, die ab Dezember online verfügbar sein soll. Besucher können über QR-Codes an den Stelen auf die Ausstellung zugreifen.

Die Flutkatastrophe 2021 forderte in Rheinland-Pfalz 136 Menschenleben, 135 davon im Ahrtal. Ein Mensch wird bis heute vermisst. Tausende Häuser wurden zerstört, Straßen und Brücken weggespült.

04.10.2024: 14 Tote nach Erdrutschen und Hochwasser in Bosnien-Herzegowina

In Bosnien-Herzegowina sind bei schweren Überschwemmungen und Erdrutschen mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen, wie ein Sprecher der Kantonsregierung Herzegowina-Neretva in Mostar mitteilte, berichtet das bosnische Nachrichtenportal "klix.ba". Zahlreiche Menschen werden weiterhin vermisst, insbesondere im bergigen Gebiet etwa 30 Kilometer nördlich von Mostar.

Starker Regen hat dazu geführt, dass mehrere Flüsse über die Ufer traten und Erdrutsche auslösten. Im Ort Jablanica wurde eine Schlammlawine ausgelöst, bei der viele Häuser betroffen sind. "Nur noch das Minarett der Moschee" sei in der verwüsteten Gegend sichtbar, so "klix.ba". Stundenlang war Jablanica isoliert, bis Katastrophenschützer die Region erreichten. Straßen in der Umgebung sind unpassierbar, und unter Eisenbahnschienen wurde die Erde weggespült. In mehreren Orten mussten Menschen per Boot in Sicherheit gebracht werden.

Ein Sprecher des Kantons drückte seine Bestürzung über das Ausmaß der Katastrophe aus: "Ich kann mich seit dem Krieg nicht an eine solche Krise erinnern. Das Ausmaß dieser chaotischen Situation ist erschreckend." Er verwies auf den Bosnien-Krieg von 1992 bis 1995. Für das Wochenende werden weitere Regenfälle erwartet, und die Hochwasserprognosen bleiben ungünstig, weshalb die Lage weiterhin ernst ist.

Überschwemmungen in Bosnien: Mehrere Städte überflutet und Menschen vermisst

04.10.2024: 117 Elefanten gerettet! Wieder Überflutungen in Chiang Mai

Die weltberühmte Tempelstadt Chiang Mai im Norden Thailands ist nach heftigen Monsunregenfällen erneut von schweren Überschwemmungen betroffen. Der Ping River, der durch die Stadt fließt, ist über die Ufer getreten, und die Behörden warnen vor einem neuen Höchststand des Flusses. Bürgermeister Assanee Buranupakorn kündigte an, dass am Abend (Ortszeit) enorme Wassermassen aus flussaufwärts gelegenen Bezirken die Stadt erreichen könnten, und forderte die Evakuierung von Anwohnern und Touristen in den betroffenen Gebieten.

Helfer versuchen, die Fluten mit Sandsäcken einzudämmen, aber auch viele Tiere sind in Gefahr. Besonders in Elefantencamps, wo viele einst misshandelte und gerettete Elefanten leben, steht den Tieren das Wasser buchstäblich bis zum Hals, wie der thailändische Sender 3 Plus News berichtete. Am Abend hieß es, dass mehrere Tiere, darunter auch ein Büffel, fortgespült worden seien. Die Zeitung "Khaosod" zitierte die Gründerin der Stiftung "Friends of Asian Elephants" mit den Worten, mindestens ein Elefant sei bereits ertrunken, 30 weitere würden vermisst.

Jedoch hätten auch 117 Elefanten gerettet werden können, sagte Vize-Ministerpräsident Phumtham Wechayachai. Auch viele kleinere Tiere wie Katzen und Hunde seien in Sicherheit gebracht worden.

Regenzeit in Südostasien besonders stark ausgefallen

Die Regenzeit in Südostasien, insbesondere im Norden Thailands, ist in diesem Jahr besonders stark ausgefallen. Auch andere Provinzen, wie die bei Touristen beliebte Provinz Chiang Rai an der Grenze zu Myanmar und Laos, sind wiederholt von Überschwemmungen betroffen.

Chiang Mai, auch als "Rose des Nordens" bekannt, ist mit seiner historischen Altstadt und zahlreichen Sehenswürdigkeiten eine der bekanntesten Touristenattraktionen des Landes. Die von Bergen umgebene Stadt zieht aufgrund ihrer idyllischen Lage Touristen aus aller Welt an, die nun von den schweren Überschwemmungen betroffen sind.

02.10.2024: Schwerste Brände in Brasilien seit 14 Jahren

Seit Jahresbeginn wüten in Brasilien die schwersten Brände seit 14 Jahren. Bis Ende September wurden landesweit 210.208 Brände registriert, was einen Anstieg um 87 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum darstellt. Besonders betroffen sind der Amazonas-Regenwald, die Feuchtsavannen im Südosten Brasiliens (Cerrado) und das Pantanal, das größte tropische Feuchtgebiet der Welt. Die Zahl der Brände stieg im Amazonas um 80 Prozent, im Cerrado um 86 Prozent und im Pantanal sogar um 1427 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Hauptsächlich gezielte Brandstiftungen

Die Brände werden hauptsächlich durch gezielte Brandstiftungen verursacht, um Land für Sojaplantagen und Rinderweiden zu schaffen. Roberto Maldonado, Lateinamerika-Experte der Umweltschutzorganisation WWF, betont, dass massive wirtschaftliche Interessen hinter der Zerstörung von Regenwald, Savannen und Feuchtgebieten stehen.

Die Waldbrandsaison in Brasilien dauert von Juni bis Oktober, wobei die Brände durch eine schwere Dürre in diesem Jahr zusätzlich verschärft werden. Besonders das Pantanal ist stark betroffen, wobei die Brände zunehmend auch die Lebensräume indigener Gemeinschaften bedrohen. Im größten indigenen Territorium Kadiwéu im Bundesstaat Mato Grosso do Sul haben die Brände bereits 63 Prozent der Fläche zerstört.

Katastrophale Brände auch in Bolivien

Auch in anderen südamerikanischen Ländern wie Bolivien, Ecuador, Peru und Argentinien wüten vermehrt Brände. Bolivien verzeichnete den größten prozentualen Anstieg, mit über 76.700 Brandherden bis Ende September – ein Anstieg um 306 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Aufgrund der schweren Brände erklärte die bolivianische Regierung den nationalen Katastrophenzustand, um zusätzliche finanzielle Mittel zur Bekämpfung der Feuer bereitzustellen.

24.09.2024: Hurrikan JOHN trifft auf Mexikos Pazifikküste 

An der mexikanischen Pazifikküste wütet der starke Hurrikan JOHN. Der tropische Wirbelsturm erreichte das Festland mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 195 Kilometern pro Stunde in der Nähe der Gemeinde Marquelia im Bundesstaat Guerrero, wie das US-Hurrikanzentrum (NHC) mitteilte. Es sei mit verheerenden Winden, lebensgefährlichen Sturmfluten, plötzlichen Überschwemmungen und heftigen Regenfällen zu rechnen.

Präsident Andrés Manuel López Obrador rief die Bewohner der betroffenen Gebiete auf, sich in Sicherheit zu bringen. "Sucht Schutz und denkt daran, dass das Wichtigste das Leben ist", postete er auf der Plattform X. Die Zivilschutzbehörde empfahl den Menschen unter anderem, sich von Fenstern fernzuhalten. Wegen der Wetterlage wurde der Schulunterricht in den Bundesstaaten Guerrero und Oaxaca teilweise ausgesetzt.

Am Montag war JOHN von einem Tropensturm zu einem Hurrikan der Kategorie drei von maximal fünf auf der Hurrikan-Windskala hochgestuft worden. Der Hurrikan ist der erste der diesjährigen Saison im Pazifik, der auf Land trifft. Zuvor waren CARLOTTA und GILMA weit von der Küste entfernt über das Meer gezogen. 

Gleichzeitig entwickelt sich im Atlantik südlich der Kaimaninseln ein weiterer Wirbelsturm. Das System werde über dem Golf von Mexiko an Kraft gewinnen und voraussichtlich am Donnerstag als starker Hurrikan die Südküste der USA erreichen, teilte das NHC mit. 

Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Die zunehmende Erderwärmung erhöht laut Experten die Wahrscheinlichkeit starker Stürme. Die Hurrikansaison beginnt im Pazifik am 15. Mai und im Atlantik am 1. Juni. Sie dauert in beiden Regionen offiziell bis zum 30. November. 

17.09.2024: Zwei Tote durch Taifun BEBINCA in China

In Ostchina sind zwei Menschen durch eine abgerissene Stromleitung ums Leben gekommen. Die beiden erlitten einen tödlichen elektrischen Schlag, als ein Kabel infolge des Taifuns BEBINCA an einer Kreuzung in der Stadt Kunshan, westlich von Shanghai, herunterstürzte, wie das chinesische Staatsfernsehen berichtete. Obwohl Rettungskräfte die beiden Personen noch ins Krankenhaus brachten, erlagen sie dort ihren Verletzungen.

Der Taifun BEBINCA hatte zuvor in Shanghai schwere Schäden angerichtet, darunter entwurzelte Bäume, Überflutungen und abgerissene Fassadenteile an Gebäuden. BEBINCA gilt als der stärkste Taifun, der die Metropole seit 1949 getroffen hat. Der Zug- und Flugverkehr sowie das öffentliche Leben in der Stadt mit fast 25 Millionen Einwohnern kamen zeitweise zum Erliegen.

Der Tropensturm schwächte sich mittlerweile ab, während er in die Provinzen Anhui und Henan im Landesinneren weiterzog. Dennoch wird in diesen Regionen weiterhin Starkregen erwartet. Weitere Berichte über Todesopfer oder Verletzte gibt es derzeit nicht.

16.09.2024: Millionen Menschen von Fluten in Afrika betroffen

Sintflutartige Regenfälle und schwere Überschwemmungen haben in weiten Teilen West- und Zentralafrikas sowie im Sudan und Südsudan verheerende Schäden angerichtet. Nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) sind bereits mehr als 500 Menschen auf dem afrikanischen Kontinent infolge der Fluten ums Leben gekommen. Besonders im Unwetterfokus sind Länder wie der Tschad, wo eine Million Menschen von den Fluten betroffen sind, sowie Nigeria mit 600.000 Betroffenen und der Niger mit 300.000 Betroffenen. Auch Kamerun, Mali und die Demokratische Republik Kongo kämpfen mit den Folgen von überfluteten Straßen, zerstörten Häusern und Feldern. Laut den UN sind dies dreimal so viele Flutopfer wie in der Regenzeit des Vorjahres.

Hassane Hamadou, Regionaldirektor der Hilfsorganisation Norwegian Refugee Council für Zentral- und Westafrika, warnte vor einer Verschlimmerung der Lage in der Sahelzone und im Gebiet des Tschadsees. Konflikte, Vertreibung und die Auswirkungen des Klimawandels setzen die bereits gefährdeten Bevölkerungen massiv unter Druck.

Überschwemmungen im Sudan verschärfen humanitäre Krise

Im Sudan, der seit April 2023 Schauplatz eines blutigen Machtkampfes zwischen Abdel Fattah al-Burhan und Mohamed Hamdan Daglo ist, verschärfen die Überschwemmungen die humanitäre Krise weiter. Mehr als zehn Millionen Menschen sind durch den Konflikt auf der Flucht, und die drohende Hungersnot trifft das Land schwer. Knapp eine halbe Million Menschen sind zudem von den Fluten betroffen, und es ist eine Choleraepidemie ausgebrochen.

Auch im Südsudan, einem der ärmsten Länder der Welt, sind die Folgen der Überschwemmungen gravierend. Laut UN-Angaben sind 735.000 Menschen betroffen, mindestens 65.000 Menschen wurden obdachlos. Die humanitäre Lage in der Region verschärft sich somit weiter, während die internationale Hilfe dringend erforderlich ist.

16.09.2024: Stärkster Taifun seit 75 Jahren trifft Shanghai

Taifun BEBINCA hat die chinesische Millionenmetropole Shanghai mit heftigen Regenfällen und starken Böen weitgehend lahmgelegt. Die Behörden setzten den Fernzug- und Fährverkehr aus, sperrten Autobahnzufahrten und sagten alle Flüge an den internationalen Flughäfen der Stadt ab. Der Tropensturm erreichte am Morgen (Ortszeit) die Region Shanghai, die fast 25 Millionen Einwohner zählt. Trotz der schweren Wetterbedingungen gab es zunächst keine Berichte über Tote, Verletzte oder größere Schäden.

Das Staatsfernsehen zeigte Bilder von umgeknickten Bäumen in Alleen, und auf chinesischen Online-Plattformen wurden Videos von Gebäuden veröffentlicht, von denen Teile der Fassade auf die Straßen fielen. In einem Fall entging ein Linienbus nur knapp herabfallenden Trümmern. Weitere Videos zeigten, wie Wellblechdächer vom Wind weggerissen wurden und Menschen sich an Bäume klammerten, um nicht vom Sturm mitgerissen zu werden.

Windböen von bis zu 150 km/h

Am Nachmittag, nachdem der Taifun weiter ins Landesinnere gezogen war, nahmen die Flughäfen langsam den Betrieb wieder auf. Laut der Nachrichtenagentur Xinhua ist BEBINCA der stärkste Taifun, der Shanghai in den letzten 75 Jahren getroffen hat. Die zentrale Wetterbehörde hatte die höchste Warnstufe ausgegeben. Meteorologen berichteten, dass der Wind in der Nähe des Zentrums des Sturms Geschwindigkeiten von bis zu 150 km/h erreicht habe.

Auch die benachbarten Küstenprovinzen Zhejiang und Jiangsu sowie die im Landesinneren gelegene Provinz Anhui wurden vor den Auswirkungen des Taifuns gewarnt. Tausende Menschen wurden in Notunterkünfte gebracht, um sie vor den Folgen des Sturms zu schützen.

Der Taifun traf während der Feiertage anlässlich des Mondfestes auf China, zu dem viele Chinesen verreisen. Erst eine Woche zuvor hatte Taifun YAGI den Süden Chinas heimgesucht, schwere Schäden angerichtet und einige Todesopfer gefordert, bevor er weiter nach Südostasien zog, wo in Vietnam, Myanmar und Thailand Hunderte Menschen infolge von Überschwemmungen und Unfällen ums Leben kamen.

13.09.2024: Taifun YAGI hinterlässt viele Tote und Vermisste auch in Myanmar

Super-Taifun YAGI hat nach China und Vietnam nun auch Thailand und Myanmar schwer getroffen und enorme Zerstörungen angerichtet. Offiziellen Berichten zufolge sind in Myanmar mindestens 19 Menschen bei Sturzfluten und Erdrutschen ums Leben gekommen, doch Augenzeugen vor Ort befürchten, dass die tatsächliche Zahl der Opfer viel höher sein könnte. Viele Gebiete in Myanmar, das unter der Herrschaft einer brutalen Militärjunta steht, sind wegen Überschwemmungen von der Außenwelt abgeschnitten. Besonders betroffen sind die Regionen um die Hauptstadt Naypyidaw sowie die nördlich von Yangon gelegene Region Bago und die an Thailand angrenzenden Regionen Shan und Kayah.

Rettungsteams vor Ort berichten von unzugänglichen Gebieten, und die Junta schickt kaum Bergungsteams, was die Situation für die Betroffenen noch schwieriger macht. In der Region Kayah wurden mindestens 24 Todesopfer gemeldet, doch viele Menschen werden noch vermisst. Rettungsmaßnahmen sind in diesen Gebieten praktisch nicht vorhanden, was auf die schwierige politische Lage und die jüngsten Militärangriffe in der Region zurückzuführen ist.

Über 200 Tote in Vietnam

Vietnam ist ebenfalls stark von YAGI betroffen, mit einer offiziellen Zahl von 233 Todesopfern und mehr als 100 Vermissten. Der Sturm, der als der stärkste Tropensturm seit Jahrzehnten gilt, tobte 15 Stunden lang und hinterließ massive Zerstörungen, auch in der Hauptstadt Hanoi. Besonders hart getroffen wurde die Landwirtschaft: Etwa zwei Millionen Nutztiere verendeten, und über 200.000 Hektar Reisfelder wurden schwer beschädigt.

Beliebte Touristenprovinzen in Thailand überschwemmt

Auch in Thailand herrscht weiterhin Alarm. In den beliebten Touristenprovinzen Chiang Mai und Chiang Rai sind weite Teile überschwemmt, mindestens sechs Menschen kamen ums Leben. Anwohner mussten teils mit Hubschraubern von den Dächern ihrer Häuser gerettet werden. Die dortigen Meteorologen warnen vor weiteren heftigen Regenfällen in den kommenden Tagen.

12.09.2024: Sturmfluten durch Tropensturm FRANCINE in Louisiana

Der Tropensturm FRANCINE hat New Orleans schwer getroffen, begleitet von Starkregen und heftigen Sturmböen. Der US-Wetterdienst hat die Bevölkerung vor gefährlichen Sturzfluten gewarnt, insbesondere im Großraum der Stadt und in umliegenden Gebieten im Süden von Louisiana. Nachdem FRANCINE als Hurrikan die Südküste des Bundesstaats erreicht hatte, schwächte er sich ab und wurde als Tropensturm eingestuft. Trotz dieser Abschwächung bleibt die Gefahr schwerer Überschwemmungen bestehen.

Der Gouverneur von Louisiana hat aufgrund der Bedrohung bereits den Notstand ausgerufen, es wurden Evakuierungen in mehreren Bezirken angeordnet. Auch Schulen wurden präventiv geschlossen.

12.09.2024: Zahl der Toten und Vermissten in Vietnam steigt weiter

In Vietnam steigt nach dem verheerenden Taifun YAGI die Zahl der Toten und Vermissten. Dem jüngsten Bericht des Katastrophenschutzes zufolge wurden bis zum Morgen (Ortszeit) 197 Todesopfer gemeldet, 130 Menschen wurden noch in den Fluten vermisst. Der heftigste Tropensturm seit Jahrzehnten hatte am Wochenende 15 Stunden lang vor allem im Norden des südostasiatischen Landes gewütet.

Die Zahl der Todesopfer durch den Taifun YAGI in Vietnam ist mittlerweile auf über 150 gestiegen. Rund 60 Personen würden zudem noch vermisst, wie die Regierung in Hanoi am Mittwoch bekannt gab. Der Taifun war am vergangenen Wochenende über Vietnam hinweggefegt und die heftigen Regenfälle haben im Norden des Landes Erdrutsche und Überschwemmungen ausgelöst

Mittlerweile sind die Auswirkungen des Taifuns auch in Thailand spürbar: Speziell in den bei Touristen beliebten Provinzen Chiang Mai und Chiang Rai an der Grenze zu Myanmar wurden schwere Überschwemmungen gemeldet. Mindestens vier Menschen seien bereits in den Fluten ums Leben gekommen, teilte der Katastrophenschutz mit. 

Am schlimmsten betroffen war die Grenzstadt Mae Sai, der nördlichste Punkt Thailands direkt an der Grenze zum früheren Birma. Viele Menschen harrten auf den Dächern ihrer Häuser aus, wo sie auf Hilfe warteten, berichtete die Zeitung "Khaosod".

Roter Fluss bereitet große Sorge

In Vietnam starben die meisten Opfer bei Sturzfluten und Erdrutschen. Mehr als 800 Menschen wurden zudem verletzt. Nachdem am Montag eine vielbefahrene Brücke nördlich der Hauptstadt Hanoi eingestürzt war und mehrere Autos, Lastwagen und Motorräder in den Roten Fluss gerissen hatte, wurden dort noch immer acht Menschen vermisst.

Der Strom habe mittlerweile den höchsten Wasserstand der letzten 16 Jahre erreicht, berichtete die Zeitung "VnExpress". Einwohner von angrenzenden Wohngebieten in Hanoi mussten sich seit der Nacht vor den Wassermassen in Sicherheit bringen. Den Behörden zufolge wurde erwartet, dass der Flusspegel weiter steigen wird - und die Sorge wächst. Im November 2008 waren nach heftigen Regenfällen weite Teile von Hanoi überflutet worden.

Das Nationale Zentrum für hydrometeorologische Vorhersagen hatte "Yagi" zuvor als stärksten Sturm seit 30 Jahren eingestuft. Zuvor war der Taifun über die Philippinen und China gefegt und hatte auch dort Tote und Zerstörungen hinterlassen.

Weiter Starkregen in vielen Landesteilen

Laut Katastrophenschutz hat der Tropensturm mehr als 130.000 Häuser beschädigt, viele davon stehen völlig unter Wasser. Hunderttausende Bäume wurden in mehreren Provinzen entwurzelt. Außerdem starben den Angaben zufolge etwa 1,5 Millionen Nutztiere, darunter vor allem Geflügel und Vieh. Fast 200.000 Hektar Reisfelder wurden erheblich beschädigt.

Für einige Regionen wurde weiter starker Regen vorausgesagt.

Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Die zunehmende Erderwärmung erhöht die Wahrscheinlichkeit starker Stürme.

09.09.2024: Taifun in Vietnam - Autofahrer stürzen mit Brücke in Fluss

Super-Taifun YAGI war Experten zufolge sowohl in China als auch in Vietnam der heftigste Tropensturm seit Jahrzehnten. In Vietnam verursachte er nicht nur massive Schäden, sondern löste auch ein schweres Unglück aus: Am Morgen (Ortszeit) stürzte nördlich der Hauptstadt Hanoi eine vielbefahrene Brücke in den Roten Fluss, der sich im Zuge des Unwetters in einen reißenden Strom verwandelt hatte. 

Mehrere Lastwagen, Autos und Motorräder wurden in die Tiefe gerissen, wie die Zeitung VnExpress unter Berufung auf Vize-MinisterpräsidentHo Duc Phoc berichtete. Vier Menschen seien nach dem Unglück an der Phong-Chau-Brücke lebend geborgen worden, mehr als ein Dutzend weitere würden in den Fluten vermisst.  Mögliche Ursache seien das Hochwasser und eine extrem schnelle Strömung gewesen, sagte ein Lokalpolitiker der staatlichen Zeitung "Quang Doi Nhan Dan". Militär und Polizei waren im Einsatz, um nach den Vermissten zu suchen. 

Überlebender berichtet von Todesangst

Auf einem in sozialen Medien verbreiteten Video ist der Moment zu sehen, in dem die Brücke einstürzt und ein Lastwagen in die Tiefe fällt. Ein Motorradfahrer und der filmende Autofahrer dahinter konnten gerade noch bremsen. Vize-Umweltminister Nguyen Hoang Hiep erklärte, die Auswirkungen des Tropensturms YAGI seien schrecklich und besonders für die nördlichen Bergprovinzen verheerend. 

Unter den Geretteten ist der 50-jährige Phan Truong Son, der auf der Brücke unterwegs war, als er plötzlich ein lautes Geräusch hörte. Bevor er habe reagieren können, sei er mit seinem Motorrad ins Wasser gestürzt, erzählte er vietnamesischen Medien: "Es fühlte sich an, als würde ich auf den Grund des Flusses fallen."

Um wieder an die Oberfläche zu kommen, habe er seine ganze Kraft zusammennehmen müssen. Er habe kaum atmen können und Todesangst gehabt. Dann aber sei es ihm gelungen, sich an einer Bananenstaude festzuklammern, bis er von Menschen auf einem Boot gerettet worden sei. Son wurde nur leicht verletzt, steht aber den Ärzten zufolge unter Schock. 

Auf Fotos war zu sehen, wie ein Teil der Brücke noch stand, der Großteil aber in den braunen Fluten verschwunden war. Medien zitierten einen Augenzeugen mit den Worten: "Heute Morgen gegen 10 Uhr wollte ich die Phong-Chau-Brücke überqueren - als ich mich der Brücke näherte, fuhren drei Autos vor meinem Fahrzeug." Plötzlich habe die Brücke zu beben begonnen und sei einen Moment später verschwunden. "Es geschah alles sehr schnell, in nur etwa einer Minute stürzte die Brücke ein und wurde weggespült." 

Zahl der Opfer steigt

Der Super-Taifun YAGI hatte am Wochenende 15 Stunden in Vietnam gewütet, nachdem er zuvor über Teile Chinas gefegt war. Die chinesische Wetterbehörde stufte den Sturm als den stärksten Herbsttaifun ein, der seit 1949 auf das chinesische Festland getroffen sei. In der Volksrepublik kamen mindestens vier Menschen ums Leben, Dutzende wurden verletzt. 

In Vietnam stieg die Zahl der Toten durch die Unwetter mit sintflutartigen Regenfällen und Sturzfluten auf 59, teilte das Landwirtschaftsministerium mit. Mehrere weitere wurden nach Erdrutschen noch vermisst. Das Nationale Zentrum für hydrometeorologische Vorhersagen sprach vom stärksten Sturm in dem südostasiatischen Land seit 30 Jahren.

Mehrere Flughäfen hatten am Wochenende zeitweise den Betrieb eingestellt, darunter auch in Hanoi. Laut Katastrophenschutz wurden Tausende Häuser beschädigt, 120.000 Hektar Reisfelder überschwemmt und mehr als 1500 Fischgründe zerstört. Zudem entwurzelte der Sturm mehr als 100.000 Bäume, darunter 25.000 allein in Hanoi. 25 Schiffe gingen im aufgewühlten Meer unter. Viele Bürger waren auch am Montag noch ohne Strom. 

Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Viele Experten gehen davon aus, dass im Zuge der Erderwärmung die Zahl von Hurrikans, Taifunen und Zyklonen wegen verschiedener Faktoren zwar abnehmen wird. Gleichzeitig erhöht sich demnach die Wahrscheinlichkeit extrem starker und gefährlicher Stürme - weil diese mehr Energie aus der sich erwärmenden Atmosphäre ziehen können.

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