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Klima

Wetter Winter 2024/25: Winter jetzt erstmal weniger winterlich

Letzte Aktualisierung: Fr 10.01.2025 | 15:23 Uhr - Johanna Lindner
Wetter 16 Tage: Hoch als Dauergast - Kaum Regen oder Schnee

Der Winter war in den letzten Jahren meist zu mild. Setzt sich dieser Trend 2024/25 fort? Wir haben den Ausblick auf Dezember, Januar und Februar inklusive Schneechancen.

Die Vorhersage zum Winterwetter setzt sich aus des Monaten Dezember, Januar und Februar zusammen. In Zeiten der Klimaerwärmung ist ein "zu warmer" Winter in Deutschland wenig überraschend. Ist ein überdurchschnittlich temperierter Trend auch im weiteren Verlauf des Winters 20224/25 zu erwarten?

In der Langfristprognose zeigen wir, wo der Wettertrend für die drei Wintermonate aktuell hingehen kann.

Wie wird das Wetter im Winter 2024/25?

Der erste meteorologische Wintermonat Dezember ist nun schon zu Ende und war insgesamt zu warm und zu trocken. Doch was berechnen die Wettermodelle für die Wintermonate Januar und Februar? 

Das amerikanische Wettermodell der NOAA berechnet für den Februar in ganz Deutschland zu hohe Temperaturen.

Das amerikanische Wettermodell der NOAA berechnet für den Februar in ganz Deutschland deutlich zu hohe Temperaturen. Quelle: NOAA 

Die Wettermodelle sind sich noch nicht ganz einig. Denn das europäische Langfristmodell ECMWF (Stand 01.01.2025) berechnet Januar und Februar für ganz Deutschland als zu warm. Im Januar soll besonders der Osten und Süden mildere Temperaturen bekommen als gewöhnlich. Im Februar sind dann im gesamten Land zu hohe Werte berechnet. 

Das amerikanische CFS-Modell der NOAA (Stand 06.01.2025) sieht es zwar ganz ähnlich, doch im Januar soll der Westen und Norden im Jahresdurchschnitt bleiben. Nur ganz im Osten und Süden berechnet das amerikanische Modell zu hohe Werte. Für Februar stimmt es mit dem ECMWF-Modell überein. Hier zeigt das Modell deutlich zu hohe Werte mit bis zu 3 Grad Abweichung. 

Der berechnete Niederschlag nach dem europäischen ECMWF-Wettermodell.

Der berechnete Niederschlag nach dem europäischen ECMWF-Wettermodell ist fast überall zu hoch. Quelle: EFFIS/ECMWF 

Auch beim Niederschlag stimmen beide Modelle nicht ganz überein. So zeigt das das europäische Langfristmodell ECMWF im Januar für ganz Deutschland zu hohe Niederschlagswerte an. Das amerikanische CFS-Modell der NOAA zeigt dagegen im Nordosten durchschnittliche Werte. 

Im Februar soll es dem ECMWF-Modell zufolge ab der Mitte bis in den Süden des Landes dann zu trocken sein. Im Norden bleibt es dagegen bei normalen Niederschlagswerten. Das amerikanische Modell berechnet im größten Teil Deutschlands normale Niederschlagsmengen und nur im Norden etwas zu hohe Werte. 

Es kann also durchaus noch einige Wintereinbrüche mit Schnee und Frost geben. Statistisch gesehen ist der Januar der kälteste Monat im Jahr. Wie sich die nächsten Wochen entwickeln und warum das ECMWF-Modell für Januar wohl falsch liegt, was den Niederschlag angeht, siehst du im Video zu Beginn des Artikels.  

Schneeprognose für Deutschland im Winter 2024/2025

Auch für den Schneefall gibt es eine Vorhersage des ECMWF für die Wintermonate Januar und Februar und März. In Deutschland wird im Moment zu wenig Schneefall berechnet. Vor allem in den Alpen ist die Abweichung deutlich negativ. Mehr Schnee als sonst fällt dem Modell zufolge nur in Skandinavien und Teilen Osteuropas.  

Im Winter 2025 sieht es in Europa nicht nach viel Schneefall aus.

Die Farbe Orange zeigt an, dass in Deutschland zu wenig Schnee im Winter 2025 fallen soll. Quelle: severe-weather.eu

Wie man Langfristprognosen richtig interpretiert, zeigt unser Meteorologe Alex König in diesem Video: 

Bereits im Frühling stellt man sich gern die Frage: Wie wird denn der Sommer? Schon seit Jahren versucht der Mensch das Wetter für die nächsten Jahreszeiten vorherzusagen. Das ist beispielsweise an Bauernregeln zu erkennen. Wie funktionieren Langfristprognosen aber auf der wissenschaftlichen Ebene? Das erklärt unser Meteorologe Alexander König im Video.

Wintereinbruch in Deutschland? Die Rolle des Polarwirbels 

Ein wichtiger Faktor für das Winterwetter ist, wie bereits erwähnt, auch der Polarwirbel, der sich in den Wintermonaten über dem Nordpol bildet. In den letzten Jahren war er häufig stabil und bescherte uns so milde Temperaturen.

Bei einem Polarwirbelsplit oder einem Zusammenbruch könnte hingegen extreme Kälte nach Deutschland geführt werden. Mehr dazu erfährst du im Video:

Der Winter ist die Jahreszeit mit der größten Temperaturspanne und der größten Variabilität – in manchen Jahren fällt in einigen Regionen gar kein Schnee, in anderen friert vorübergehend ganz Deutschland ein. Dafür verantwortlich ist unter anderem der Polarwirbel, auf den wir im Verlauf des Winters immer wieder schauen.

Klimatische Einordnung - Winter der letzten Jahre zu warm

Der überdurchschnittlich temperierte Trend im Winter konnte auch schon in den letzten Jahren beobachtet werden. Die Mitteltemperaturen der Winter der vergangenen Jahre liegen allesamt über dem langjährigen Mittel von 0,2 Grad. Dieser Mittelwert bezieht sich auf die Referenzperiode 1961 bis 1990 (Quelle: DWD). Der Winter 2023/24 wich fast 4 Grad vom langjährigen Mittel ab. 

* vom langjährigen Mittel (0,2 Grad)

Wie ist das typische Deutschlandwetter im Winter?

Kalendarischer Winteranfang am 21. Dezember 2024

Nur drei Tage vor Heiligabend - am 21. Dezember 2024 - begann der kalendarische Winter 2024/25. Der kalendarische bzw. astromische Winteranfang richtet sich nach der Wintersonnenwende. Da die Sonne während der Wintersonnenwende die geringste Mittagshöhe auf der Nordhalbkugel erreicht, war der 21. Dezember 2024 der kürzeste Tag des ganzen Jahres.

Winterreifen schon vor Winteranfang nötig

Egal wann Schnee im Winter fällt, Winterreifen solltest du immer schon vor der kalten Jahreszeit wechseln. Denn nicht nur bei Glätte, Schnee und Eisregen spielen Winterreifen ihre Vorteile aus, auch bei niedrigen Temperaturen sind Autofahrer mit Winterreifen sicherer unterwegs. Denn sie haften bei kaltem Wetter viel besser als Sommerreifen. 

Eine weitgehend sichere Fahrt bieten die Winterreifen aber nur dann, wenn die Reifen nicht zu alt sind und eine Mindestprofiltiefe eingehalten wird. Die gesetzliche Mindestprofiltiefe liegt bei 1,6 Millimetern. Viele Experten empfehlen aber ein Profil von mindestens vier Millimetern. Anderenfalls drohen Bußgelder.

Was du beim Kauf von Winterreifen beachten solltest, haben wir im Artikel "Winterreifen im Test: Sicherheit hat ihren Preis" zusammengefasst.

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