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Klima

Das Mittelmeer wird immer wärmer und salziger - was das bedeutet

Di 08.08.2023 | 14:30 Uhr - Johanna Lindner - Quelle: dpa/wetter.com
Die Erhöhung der Wassertemperatur und des Salzgehalts gefährdet die Artenvielfalt im Mittelmeer. ©Shutterstock

Schon jetzt zeigen sich die Auswirkungen des warmen Mittelmeers mit heftigen Unwettern. Eine Studie zeigt nun, die Erwärmung wird immer schneller und auch der Salzgehalt des Meeres steigt.

Das Mittelmeer erwärmt sich einer Studie zufolge immer schneller und wird dabei auch immer salziger. Das Wasser erwärme sich infolge des Klimawandels mit einer Geschwindigkeit von etwa zwei Grad je 100 Jahre im westlichen Mittelmeer und an einigen Stellen wie bei L'Estartit an der Costa Brava sogar um drei Grad pro Jahrhundert, schrieben Wissenschaftler des spanischen Meeresforschungsinstituts ICM-CSIC in der Zeitschrift "Journal of Marine Science and Engineering".   

Die Ergebnisse beruhten auf der Auswertung von Langzeitdaten der vergangenen 30 Jahre und seien in allen Wassertiefen gemessen worden. 

Deutliche Beschleunigung beobachtet 

Der Salzgehalt des Mittelmeeres ist höher als zum Beispiel der des Atlantiks, weil mehr Wasser verdunstet als aus Flüssen, die in das Binnenmeer münden, hinzukommt. Der Austausch mit dem Atlantik ist nur sehr begrenzt, da die Straße von Gibraltar nur eine sehr schmale Verbindung darstellt. 

Zudem sei festgestellt worden, dass der Meeresspiegel im Durchschnitt um etwa 2,8 Millimeter pro Jahr steige. Bei dieser Entwicklung sei eine deutliche Beschleunigung seit den 1990er Jahren beobachtet worden. 

Artenvielfalt gefährdet 

Die Erhöhung der Wassertemperatur und des Salzgehalts gefährdet anderen Studien zufolge die Artenvielfalt im Mittelmeer. In den wärmeren Gewässern des Mittelmeers gebe es inzwischen fast 1000 nicht einheimische Arten, die sich jedes Jahr weiter nach Norden und Westen ausbreiten und dabei einheimische Arten verdrängten, schrieb die Umweltorganisation WWF. 

Manche heimischen Arten wie der Adriatische Stör und der Tiefsee-Kardinalfisch seien vom Aussterben bedroht. Massenhaft auftretende Quallen seien ein Problem für Fischer und Urlauber und die Klimakrise erhöhe das Risiko von Wetterextremen.

Extremeres Wetter durch hohe Wassertemperaturen 

Denn das wärmere Meerwasser hat eine höhere Verdunstung zur Folge. Das bedeutet eine energiereichere und feuchtere Luft, in der es extremere Unwetter mit großen Wassermassen geben kann.

Was das für Folgen haben kann, sehen wir bereits jetzt. In diesem Jahr gab es bereits Starkregenereignisse mit großen Niederschlagsmengen und riesigem Hagel. Dadurch kam es zu großen Schäden und Überflutungen in Mittelmeerländern wie Italien und Kroatien, wetter.com berichtete.  

Auf die extreme Hitze in Italien folgten nun heftige Unwetter mit Gewittern und schweren Hagelschauern. Dabei sind offiziellen Angaben zufolge zahlreiche Menschen zu Schaden gekommen. Die Hagelkörner sollen zum Teil die Größe von Tennisbällen gehabt haben. Seit Tagen ächzte Italien unter einer intensiven Hitzewelle mit Temperaturen von über 40 Grad Celsius. Da war eine Abkühlung sicher willkommen. Aber vermutlich nicht in dieser Form.

Auch interessant: Skandinavien das neue Italien? So wirkt sich die Klimakrise auf beliebte Reiseländer aus

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