"Dramatische Veränderungen": Arktis erreicht kritischen CO₂-Wendepunkt
In der Arktis sind die Auswirkungen des Klimawandels deutlich spürbar. Nun gibt sie wohl mehr CO₂ ab, als sie aufnimmt. Die Folgen vor Ort und global sind drastisch.
Die arktische Tundra, die über Jahrtausende als Kohlenstoffspeicher fungierte, hat nach Angaben der US-Klimabehörde NOAA einen kritischen Wendepunkt erreicht: Sie gibt mehr Kohlenstoffdioxid (CO₂) in die Atmosphäre ab, als sie aufnimmt. Verantwortlich dafür sind steigende Temperaturen und häufigere Waldbrände.
In den letzten zwei Jahrzehnten setzten Brände in der Nordpolarregion jährlich durchschnittlich 207 Millionen Tonnen Kohlenstoff frei, wie ein Bericht zeigt, an dem 97 Wissenschaftler aus 11 Ländern beteiligt waren. Zudem entweicht ständig klimaschädliches Methan aus dem Permafrostboden, was den Klimawandel weiter vorantreibt und auch so der Arktis selbst weiter schadet.
Steigende Temperaturen und drastische Folgen
Die Landtemperaturen in der Arktis waren 2023 die zweitwärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1900. Die letzten neun Jahre gelten als die neun wärmsten überhaupt in der Region. Laut NOAA handelt es sich um eine "dramatische Veränderung", die tiefgreifende Auswirkungen auf Pflanzen, Wildtiere und Menschen hat. Diese seien gezwungen, sich schneller an eine "wärmere, feuchtere und unsicherere Welt anzupassen".
Eine der sichtbaren Folgen ist vermehrter Regen, der auf Schnee fällt und eine Eisschicht bildet. Diese erschwert den Menschen die Fortbewegung und den Tieren die Futtersuche erheblich.
Alarmierender Rückgang der Rentierpopulation in der Tundra
Ein besonders besorgniserregender Effekt ist der Rückgang der Rentierpopulationen in der Tundra. In den vergangenen zwei bis drei Jahrzehnten ist die Zahl wandernder Rentiere um 65 Prozent geschrumpft. Gründe sind die steigenden Sommertemperaturen und der zunehmende Niederschlag.
Der Bericht warnt vor einem weiteren Rückgang der Rentierherden, der zu befürchten ist.
Klimawandel in der Arktis ist ein globales Problem
Die Arktis ist eine der Regionen, die besonders stark vom Klimawandel betroffen sind. Gleichzeitig verstärken die Veränderungen dort den globalen Klimawandel: Das Schmelzen des Permafrosts und die Zunahme von Waldbränden setzen große Mengen an Treibhausgasen frei. Diese Wechselwirkung macht die Entwicklung in der Arktis zu einer globalen Herausforderung.
Der Bericht unterstreicht die Notwendigkeit schneller und entschlossener Maßnahmen, um die Auswirkungen des Klimawandels in der Arktis zu mindern und die weltweiten Emissionen zu reduzieren.
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Dieser Text wurde mit Hilfe von KI-Systemen erstellt und von der Redaktion überprüft.