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Fenster & Türen geschlossen halten: Waldbrände auch in Berlin spürbar

Do 06.06.2019 | 06:55 Uhr - Quelle: dpa/wetter.com
Mehrere Waldbrände in Brandenburg halten die Einsatzkräfte der Feuerwehr in Atem. ©dpa

Die Feuerwehr ist im Dauereinsatz: Einsatzkräfte bekämpfen Tag und Nacht die Waldbrände in Brandenburg. Nun wurden auch die Berliner vor den Folgen gewarnt.

Tag und Nacht sind die Einsatzkräfte derzeit im Einsatz: Die Feuerwehr kämpft noch immer gegen die Waldbrände in Brandenburg. Das Problem: Ein Großteil des brennenden Gebietes ist mit Munition verseucht. Auch das Wetter wird vorerst keine Entspannung bringen.

In der Gegend bei Beelitz und Frankenförde brennt der Wald. Auf mehr als 550 Hektar hat sich der Brand seit Montag ausgebreitet. Nach Angaben der Behörden ist es der größte in Brandenburg seit der Wende. Am Mittwochnachmittag erhielten die Feuerwehren aus dem Landkreis Teltow-Fläming Unterstützung von Brandschutzeinheiten aus anderen Landkreisen. Die Bundespolizei ist mit zwei Helikoptern vom Typ AS 332 L1 im Einsatz. Am Mittwochabend informierte der Landkreis Teltow-Fläming über eine zweite Einsatzstelle. Bei Altesorgefeld nahe der Stadt Dahme/Mark, brannten 20 Hektar Wald und Boden auf ebenfalls munitionsbelastetem Gebiet. Die Hitze hatte bereits zu Detonationen geführt. Die Bundesstraße 87 war zunächst nicht passierbar. Anwohner in den betroffenen Gebieten wurden gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Berlins Einwohner werden gewarnt

Den Brand auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Jüterbog (Landkreis Teltow-Fläming) konnte die Feuerwehr über Nacht zwar leicht eindämmen, jedoch brennen dort derzeit noch 500 Hektar Fläche. 20 Feuerwehrleute waren nach Angaben der Stadt die ganze Nacht über im Einsatz.

Der Rauch auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz zog am Dienstag bis nach Potsdam. Dort warnte die Feuerwehr: "Bitte halten Sie Türen/Fenster geschlossen und schalten Sie Ihre Klimaanlage ab." Auch in Berlin meldete die Feuerwehr über Twitter: "Durch einen Waldbrand bei Jüterbog kann es vor allem in den westlichen Stadtteilen von Berlin zu Belästigungen durch Rauch und Brandgeruch kommen."

Berlins Einwohner werden von der Feuerwehr vor Rauch und Brandgeruch gewarnt

Explosionsgefahr! Das macht den Einsatz so schwierig

Der Brand, der am Montag ausgebrochen war, befindet sich auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz und breitete sich bisher auf mehr als 600 Hektar aus. "Das gesamte Gebiet ist mit Munition aus 180 Jahren Militärgeschichte des Schießübungsplatzes kontaminiert", teilte die Stadt mit. "Wir können wie in jedem Jahr nicht alle Brandherde löschen, da erneut die munitionsbelasteten Flächen brennen", so Jüterbogs Bürgermeister Arne Raue (parteilos).

Die Einsatzkräfte können deshalb nur von speziell geschaffenen Wegen aus, die dauernd bewässert werden, den Brand löschen. Die Munition könnte sonst explodieren. Bis zum Einbruch der Dunkelheit am Dienstagabend war ein Löschhubschrauber im Einsatz.

Laut Umweltministerium ist das Feuer der größte Waldbrand in Brandenburg seit der Wende. "Größere Brände gab es nur in den 70er Jahren", sagte der Referatsleiter Wald und Forstwirtschaft im Ministerium, Carsten Leßner, am Mittwoch. Auch in der Nacht zum Donnerstag war nach Angaben eines Sprechers der Regionalleitstelle Brandenburg keine Besserung in Sicht. Dörfer waren demnach aber nicht in Gefahr, eine weitere Ausbreitung des Feuers konnten die Einsatzkräfte in der Nacht verhindern.  

Auch in Hennickendorf (Teltow-Fläming) brannten am Mittwoch noch rund 60 Hektar Wald. "Hier ist aktuell alles unter Kontrolle", sagte ein Feuerwehrsprecher am Mittwoch. In der Lieberoser Heide bei Butzen (Dahme-Spreewald) brannten am Dienstag rund 1000 Quadratmeter, wie die Regionalleitstelle der Feuerwehr Lausitz mitteilte.

Höchste Waldbrandgefahrenstufe 5 aktiv

Am Mittwoch können die Temperaturen im Osten Deutschlands wieder auf bis zu 35 Grad Celsius steigen. Erst ab Donnerstagnachmittag erreichen Gewitter auch die östlichen Bundesländer und können die Waldbrandsituation ein wenig entschärfen. "Je feuchter die Luft ist, desto größer ist die Chance, dass die Gefahr für Waldbrände zurückgeht", sagte Klaus-Peter Wittich, Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Standort Braunschweig. Aktuell gilt in großen Teilen Brandenburgs die höchste Waldbrandgefahrenstufe 5, wie der Index des Deutschen Wetterdienstes/DWD) zeigt.

Insgesamt brannte es in Brandenburgs Wäldern seit Jahresanfang schon 132 Mal, wie das Umweltministerium mitteilte. Um die Trockenheit in den betroffenen Regionen zu lindern, müsste es dort für längere Zeit Dauerregen geben. Da Gewitter sehr lokal auftreten und nur für kurze Zeit Regen bringen, kann jedoch von keiner längerfristigen Entspannung der Lage ausgegangen werden.

Wo genau in den kommenden Tagen Gewitter und Unwetter erwartet werden, erfährst Du in der aktuellen 

In den nächsten Tagen wird sich ein extremer Wetterkontrast zwischen West und Ost einstellen. In der Westhälfte kommt eher kühlere Luft an, wo sich auch immer wieder Regenschauer bilden werden. Im Osten hingegen strömt die Luft aus südöstlicher Richtung, die warm ist und die Temperaturen punktuell bis 28 Grad steigen lässt! Mit viel Sonnenschein herrscht hier Badewetter. Wo das genau der Fall ist, zeigt unsere Meteorologin Denise Seiling in der 3-Tage-Wettervorhersage "Deutschland AKTUELL".

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