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Klima

Folge des Klimawandels? Hitzewellen nehmen zu

Do 27.06.2019 | 14:00 Uhr - Quelle: PIK/wetter.com
Die CO2-Emissionen müssen reduziert werden. Sonst könnten die Wetterextreme weiter zunehmen. ©Shutterstock

Das sommerliche Wetter in Deutschland wird unerträglich. Der Höhepunkt der Hitzewelle naht. Müssen wir in Zeiten des Klimawandels häufiger mit Hitzeperioden rechnen? Der Trend ist besorgniserregend.

Wie Du sicherlich schon mitbekommen hast, steht Deutschland diese Woche eine Hitzewelle mit Temperaturen bis 40 Grad bevor. Aktuellen Wetterdaten nach zu urteilen, haben Hitzewellen und andere Wetterextreme in den vergangenen Jahrzehnten zugenommen. 

Die heißesten Sommer gab es nach der Jahrhundertwende

Stefan Rahmstorf, Co-Leiter der Abteilung Erdsystemanalyse am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Professor an der Universität Potsdam, erklärt: "Die heißesten Sommer in Europa seit dem Jahr 1500 unserer Zeitrechnung ereigneten sich alle seit der letzten Jahrhundertwende: 2018, 2010, 2003, 2016, 2002." 

Monatliche Hitzerekorde auf der ganzen Welt treten laut Rahmstorf heute fünfmal häufiger auf, als es bei einem stabilen Klima der Fall wäre. Diese Zunahme der Hitzeextreme entspricht genau dem, was von der Klimawissenschaft als eine Folge der globalen Erwärmung - verursacht durch den steigenden Ausstoß von Treibhausgasen - vorhergesagt wurde.

Veränderung des Jetstreams begünstigt Hitzewellen

Zusätzlich zu diesem besorgniserregenden Trend verändert sich außerdem die atmosphärische Zirkulation, so Rahmstorf. Die Datenanalyse zeigt, dass sich die normalerweise nach Osten bewegenden sommerlichen Windströmungen einschließlich des Jetstreams in den mittleren Breitengraden der nördlichen Halbkugel verlangsamt haben. 

"Dies begünstigt das Entstehen von heißen und trockenen Bedingungen auf dem Kontinent - aus ein paar warmen sonnigen Tagen können so gefährliche Hitzewellen werden", sagt Rahmstorf weiter. 

Den Zusammenhang zwischen Jetstream, Klimawandel und zunehmender Hitzewellen erklärt unsere Meteorologin Corinna Borau in folgendem Video.

Wir befinden uns auf einem erhöhten Temperaturniveau. Die Arktis taut rasant. Durch die abnehmenden Temperaturkontraste zwischen Äquator und Nordpol gerät der Jetstream immer mehr ins Stocken. Der verlangsamte Jetstream wirkt sich wiederum auf das Auftreten extremer Hitzewellen aus. Müssen wir also in Zeiten des Klimawandels immer häufiger mit Hitzewellen rechnen? Unsere Meteorologin Corinna Borau hat die Antwort.

Verheerende Zunahme der Wetterextreme muss verhindert werden

Erst vor rund einer Woche verzeichnete Indien Temperaturrekorde von über 50 Grad. Dutzende Menschen starben in Folge der heftigen Hitzewelle. 

Rahmstorf warnt daher: "Nur eine rasche Reduzierung der Nutzung fossiler Brennstoffe und damit der CO2-Emissionen kann eine weitere verheerende Zunahme der Wetterextreme verhindern, die mit dem menschgemachten Klimawandel zusammenhängen."

Zum Thema Klimawandel kursieren viele Halbwahrheiten und oft weiß man gar nicht, was man glauben soll. Unser Meteorologe Dr. Alexander Hildebrand klärt auf:

Zum Thema Klimawandel kursieren viele Halbwahrheiten und oft weiß man gar nicht mehr, was man glauben soll. Deswegen gibt Meteorologe Dr. Alexander Hildebrand Antworten auf häufige Fragen zum Klimawandel.

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