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Lebensräume von Zugvögeln durch Klimawandel bedroht

Mo 13.06.2022 | 15:45 Uhr - Quelle: dpa
Der Klimwandel bedroht Population und Lebensraum von Zugvögeln. ©Shutterstock

Forscherinnen und Forscher blicken mit Sorge auf die Entwicklung von Zugvögeln. Denn ihre Population und ihr Lebensraum wird durch den Klimawandel bedroht.

Das Wattenmeer vor der dänischen, deutschen und niederländischen Küste gilt als Drehscheibe für ostatlantsiche Zugvögel. Denn dort fressen sich die Vögel Nahrungsreserven für ihren Weiterflug zwischen Afrika und der Arktis an. Doch der Klimwandel bedroht zunehmend die Lebensräume entlang der Zugroute dieser Tiere.

Die Reise der Zugvögel wird immer erschwerlicher

"Der Klimawandel hat auf die meisten Küstengebiete Einfluss", sagt Kristine Meise, Programmleiterin Zugweg und Biodiversität des Wattenmeersekretariats. Im Wattenmeer machen Starkregen und Stürme den Vögeln zunehmend zu schaffen.

Und auch in den Hauptüberwinterungsgebieten vor Westafrika bekommen die Zugvögel die Folgen des Klimawandels zu spüren. Erosion, Schiffsverkehr und Überfischung machen den Tieren die Reise schwer.

Diese Einschätzungen werden von den Zählungen des aktuellen Untersuchungsberichts zu der Zugvogelpopulation bestätigt. Bei etwa der Hälfte der 83 beobachteten Zugvogelpopulationen nahmen die Bestände 2020 in Hinblick auf die Vergleichsdaten zwar zu, bei 30 Prozent aber bereits jetzt ab. Bei weiteren 16 Prozent blieben die Populationen stabil.

Tiere müssen Klimawandel-Folgen ausbaden

Eine mögliche Erklärung dafür sind die sich ändernden klimatischen Bedingungen, sagt Meise. "Die Zugvögel haben sich über Jahrtausende an bestimmte Zeiten angepasst."

Durch den Klimawandel beginnt der Frühling und damit die Schneeschmelze sowie der Schlupf von Insekten in der Arktis aber früher. Für die Brut und Aufzucht von Jungvögeln ergäben sich dadurch schlechtere Bedingungen, was den Rückgang beim Bruterfolg erklären könnte.

Ergebnisse unterliegen Schwankungen

Allerdings gibt es ein Problem: "Die Schwierigkeit besteht darin, dass ein Zugvogel in der Regel nicht an einem Ort bleibt - und manchmal ändert er auch seine Flugroute. So kann es sein, dass die Anzahl der Vögel einer bestimmten Art im Wattenmeer sinkt, global gesehen der Bestand aber stabil bleibt oder sogar steigt", so Meise.

Das bedeutet, dass die Aussagen über Zu- und Abnahme einer gewissen Irrtumswahrscheinlichkeit unterliegen. Die Zählungen werden im Drei-Jahres-Rhythmus durchgeführt. Hierbei gilt: Je mehr Menschen sich an der Zählung beteiligen, desto genauer können die Daten werden.

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