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Leck in der Nordsee: Alte Bohrlöcher setzen Methan frei

Do 30.07.2020 | 16:28 Uhr - Quelle: dpa/wetter.com
Plastik im Meer: So gefährlich ist es für Tiere und Umwelt

Die Umweltorganisation Greenpeace fordert ein schnelles Ende der Öl- und Gasförderung in der Nordsee. Einer neuen Studie zufolge sind alte Bohrlöcher dort für das Austreten von Methan verantwortlich.

Rund um Bohrlöcher, aus denen früher in der Nordsee Erdöl oder Erdgas gefördert wurde, treten erhebliche Mengen des Treibhausgases Methan aus. Diese Leckagen machen einen signifikanten Teil des gesamten Methanbudgets der Nordsee aus, zeigt eine neue Studie des Geomar Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel, die im "Journal of Greenhouse Gas Control" veröffentlicht wurde. Sie bestätigt auf größerer Datenbasis frühere Untersuchungen.

Tausende Tonnen Methan entweichen pro Jahr aus Nordsee

Demnach stammt das Gas aus flachen Gastaschen, die weniger als 1000 Meter tief im Meeresboden liegen und gar nicht Ziel der ursprünglichen Bohrungen gewesen waren. Erste Hochrechnungen ergaben, dass diese Leckagen die dominante Quelle für Methan in der Nordsee ausmachen könnten. "Wir haben Untersuchungen an weiteren Bohrlöchern mit umfangreichen seismischen Daten verbunden. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass jährlich tausende Tonnen Methan an alten Bohrlöchern am Nordseeboden austreten", sagte Erstautor Christoph Böttner.

Bei knapp 1700 untersuchten Bohrlöchern auf einer Fläche von der Größe Sachsen-Anhalts ergab sich, dass in diesem Bereich 900 bis 3700 Tonnen Methan austreten können. "In der gesamten Nordsee existieren aber mehr als 15.000 Bohrlöcher", sagte Studienleiter Matthias Haeckel.

Öl- und Gasförderung in Nordsee befeuert Klimakrise

Unabhängig von der Studie forderte die Umweltorganisation Greenpeace am Donnerstag ein schnelles Ende der Öl- und Gasförderung in der Nordsee. "Die Öl- und Gasindustrie befeuert seit Jahrzehnten die Klimakrise und verschmutzt unsere Meere - das muss endlich aufhören", sagte Greenpeace-Meeresbiologin Sandra Schöttner bei der Vorstellung des Berichts "25 Jahre nach Brent Spar".

Pro Jahr stoßen die 727 umweltrelevanten Anlagen im Nordostatlantik laut Greenpeace 30 Millionen Tonnen CO2 aus und verschmutzen das Meer mit 9200 Tonnen Öl und 182.000 Tonnen Chemikalien. "Das entspricht einem jährlichen Tankerunglück sowie einem täglichen Chemieunfall."

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So gefährlich ist Plastik für unsere Umwelt

Ein gefährliches Problem für unsere Umwelt ist aber auch das viele Plastik im Meer. Mehr als zehn Millionen Tonnen Abfälle gelangen jährlich in die Ozeane. Welche Folgen das hat, siehst du im Video am Anfang des Artikels. 

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