Winter-Sturmflut droht in Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein
Strandkörbe und Spielgeräte sind längst von den Nordseestränden weggeräumt. Nun besteht die Gefahr für ein leichtes Hochwasser an der Küste und in Hamburg.
Infolge von Sturmböen aus Nordwest droht in der Nacht zum Freitag (20.12.2024) an der niedersächsischen Küste die Gefahr einer leichten Sturmflut. Wie aus Prognosen des Sturmflutwarndienstes des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Norden (Landkreis Aurich) hervorgeht, wird das Nachthochwasser in Emden, Wilhelmshaven und Bremerhaven zwischen eineinhalb bis eindreiviertel Meter höher auflaufen als das mittlere Tidehochwasser.
Es besteht dann die Gefahr, dass Strände, Vorländer und Hafenflächen überflutet werden. Bereits heute Nachmittag könnte das Hochwasser nach Einschätzungen des Sturmflutwarndienstes etwas erhöht auflaufen.
Kaum Auswirkungen auf Fährverkehr
Die Fähren zwischen Wangerooge und Harlesiel sollten deshalb heute zu anderen Zeiten als zunächst geplant fahren, wie aus Fahrplaninformationen der Deutschen Bahn (DB) im Internet hervorging. Weitere Einschränkungen im Fährverkehr waren zunächst nicht bekannt.
Nach NLWKN-Angaben treten leichte Sturmfluten nach dem langjährigen Mittel statistisch bis zu zehn Mal in der Saison zwischen September und April auf. In der Regel sind sie keine größere Herausforderung für die Küstenschutzbauwerke.
Stürmisch schon am Donnerstag
In Niedersachsen und Bremen wird es heute, am Donnerstag, teils stürmisch. An der Nordsee, im nördlichen Niedersachsen sowie in den Hochlagen des Harzes sind stürmische Böen bis Sturmböen möglich - das entspricht den Windstärken neun und zehn.
Winter-Sturmflut droht in Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein
Auch für Hamburg und die Nordseeküste in Schleswig-Holstein wird am Freitagmorgen die erste Wintersturmflut in dieser Saison erwartet. So werde beispielsweise in Dagebüll (Kreis Nordfriesland) das Wasser kurz nach 5.00 Uhr auf etwa 1,50 Meter über dem mittleren Hochwasser steigen, sagte ein Sprecher des Wasserstanddienstes des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg. In Hamburg wird der höchste Pegelstand gegen 7.30 Uhr erwartet.
Überschwemmter Fischmarkt möglich
Dann soll auf Höhe des Fischmarktes das Wasser auf 1,50 Meter bis 2,00 Meter über dem mittleren Hochwasser steigen. "In den Flüssen merkt man das immer ein bisschen mehr, weil das Wasser sich dort weiter reindrückt." Damit dürfte auch wieder der Hamburger Fischmarkt überschwemmt werden. Bei 1,50 Metern schwappt das Elbwasser über die Kaikante auf den Fischmarkt. Zuletzt hatte es im August eine Sturmflut im Norden gegeben.