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Unwetter

Mehr als 3500 Tote: Zahl der Toten in Myanmar steigt weiter - nun kommt der Regen

Mo 07.04.2025 | 11:15 Uhr - Redaktion - Quelle: dpa
Rettungskräfte suchen noch immer nach Überlebenden in den Trümmern. ©dpa/AP/Daniel Ceng

Leichengeruch, Masseneinäscherungen - und jetzt auch noch Regen. Die Lage in Myanmar bleibt nach dem Erdbeben dramatisch.

Zehn Tage nach dem schweren Erdbeben der Stärke 7,7 in Myanmar steigt die Zahl der Toten unaufhaltsam weiter. Bislang seien 3514 Leichen gefunden worden, 210 Menschen würden noch vermisst, teilte die regierende Militärjunta mit. Die meisten Opfer gab es demnach rund um die zweitgrößte Stadt Mandalay, wo allein mehr als 2.100 Einwohner ums Leben kamen. Helfer und Augenzeugen befürchten aber, dass die wahre Zahl der Toten noch viel höher sein könnte.

Regen erschwert Hilfseinsatz

Hinzu kommen seit dem Wochenende schwere Regenfälle, die die Arbeit der Helfer behindern und die Situation für die Betroffenen noch dramatischer machen. Unter anderem wurden Medienberichten zufolge Zelte und provisorische Kliniken, die von internationalen Teams errichtet wurden, von Regen und heftigem Wind zerstört. Auch drohten Überschwemmungen und Erdrutsche, schrieb die Zeitung "The Irrawaddy" unter Berufung auf örtliche Meteorologen. Im früheren Birma steht die Regenzeit bevor.

Für die Vermissten gibt es der Militärführung zufolge derweil keine Hoffnung mehr. Junta-Sprecher Zaw Min Tun sagte, dass die Rettungseinsätze abgeschlossen seien und nun die Aufräumarbeiten beginnen würden. Dem Nachrichtenportal Myanmar Now zufolge kommen die Einsatzkräfte aber kaum noch mit dem Abtransport der Toten nach. Die Leichenhallen seien völlig überfüllt. Massen-Einäscherungen im Freien seien an der Tagesordnung.

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In den frühen Morgenstunden des 06. Februars 2023 erschüttern mehrere gewaltige Erdstöße den Süden der Türkei und den Norden Syriens. Insgesamt sterben bei dem Unglück über 60.000 Menschen. Welche gewaltigen Kräfte waren verantwortlich für ein solches Jahrhundertereignis? Zwei Jahre nach den verheerenden Erdbeben in der Türkei ist das Land laut Experten weiterhin nicht auf bevorstehende Beben vorbereitet. Der 16-Millionen-Metropole Istanbul droht ein Beben in naher Zukunft - mit verheerenden Folgen.

Geruch verwesender Leichen

Dennoch liegt im Katastrophengebiet fast überall der Geruch verwesender Leichen in der Luft, wie Beobachter sagen. Der Gestank mache es fast unmöglich, sich dort aufzuhalten. Viele Menschen trauen sich wegen zahlreicher Nachbeben aber noch immer nicht in ihre Häuser und schlafen weiter im Freien.

"Erdbeben treffen nicht alle Menschen gleichermaßen - sie treffen die Ärmsten am härtesten. Ihnen fehlen die Mittel, um zu überleben und ihr Leben wieder aufzubauen", schrieb der UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher, der sich im Unglücksgebiet aufhält, auf X.

Katholische Nonnen in Quezon City und andere sprechen Gebete für das Land und die Opfer des jüngsten Erdbebens in Myanmar, während sie Kerzen halten. Quelle: dpa/AP/Aaron Favila

Die Zerstörung ist so gewaltig, dass etwa die schwer betroffene Stadt Sagaing zu 80 Prozent zerstört sein soll, wie "The Irrawaddy" unter Berufung auf Augenzeugen berichtete. Häufige Internetausfälle erschweren es derweil weiterhin, gesicherte Informationen zu erhalten. Das ist in Myanmar ohnehin nicht leicht: Der Vielvölkerstaat wird seit einem Putsch 2021 von brutalen Generälen regiert und versinkt seither in Chaos und Gewalt.

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