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Klima

Neue Klimawandel-Studien zeigen: So schaden Waldbrände der Gesundheit

Di 22.10.2024 | 12:06 Uhr - Redaktion - Quelle: dpa
Studiendaten belegen, dass Waldbrände auch immer größeren Einfluss auf die menschliche Gesundheit haben. ©Adobe Stock/KI-generiert

Der Klimawandel begünstigt durch Hitze und Dürren große Waldbrände. Neben Umwelt und Natur wird dadurch zunehmend auch die Gesundheit von Menschen geschädigt, wie Studienergebnisse zeigen.

Der Klimawandel hat weltweit zu einer Zunahme von Waldbränden geführt, die zunehmend größere verbrannte Flächen hinterlassen und eine erhebliche Bedrohung für die öffentliche Gesundheit darstellen. Das zeigen zwei Studien mit Beteiligung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), die im Fachjournal "Nature Climate Change" veröffentlicht wurden.

Zunahme der verbrannten Flächen

Eine der Studien, durchgeführt von einem Team um Seppe Lampe von der Freien Universität Brüssel, untersuchte die Auswirkungen des Klimawandels auf die Häufigkeit und Ausdehnung von Waldbränden. Von 2003 bis 2019 haben sich demnach weltweit etwa 16 Prozent mehr Waldflächen verbrannt als in einem Szenario ohne Klimawandel. Besonders betroffen waren Australien, Südamerika, der Westen Nordamerikas und Sibirien. Diese Zunahme sei auf trockeneres und wärmeres Wetter zurückzuführen, das durch den Klimawandel verursacht wird, was die Wälder anfälliger für Brände macht und die Intensität der Brände erhöht.

Insgesamt sei die global verbrannte Fläche in diesem Zeitraum um 19 Prozent gesunken, was jedoch auf die verstärkte Umwandlung von Wäldern in landwirtschaftlich genutzte Flächen zurückzuführen sei. In Regionen, in denen Brände auftraten, seien die betroffenen Areale aufgrund der Erderwärmung jedoch deutlich größer geworden.

Anstieg der Todesfälle durch Luftverschmutzung

Die zweite Studie untersuchte die gesundheitlichen Auswirkungen der wachsenden Waldbrandgefahr und ergab, dass die Zahl der Todesfälle durch feuerbedingte Luftverschmutzung in den letzten Jahrzehnten stark gestiegen ist. In den 2010er Jahren gab es weltweit schätzungsweise 98.750 Todesfälle pro Jahr, verglichen mit etwa 46.400 pro Jahr in den 1960er Jahren. Die Forschenden führen dies auf den zunehmenden Rauch und den damit verbundenen Feinstaub zurück, der tief in die Lunge eindringen kann und vor allem Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen kann.

Wie gefährlich sind Feinstaub und Stickstoffdioxid für unseren Körper? Zahlreiche Studien der Weltgesundheitsorganisation, der EU und dem Umweltbundesamt zeigen: Die Belastung der Luft durch die Stoffe hat negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Im Video erfährst Du, welche es sind und wie Du Dich davor zumindest teilweise schützen kannst.

Den Berechnungen zufolge wurden mehr als 12.500 Todesfälle pro Jahr in den 2010er Jahren durch den Klimawandel verursacht, während es in den 1960er Jahren etwa 670 waren. Besonders betroffen sind Regionen wie Südamerika, Australien und Europa.

"Unsere Forschung verdeutlicht, dass der Klimawandel zunehmend eine Bedrohung für die öffentliche Gesundheit darstellt, da Rauch häufiger auch dicht besiedelte Gebiete trifft", erklärt die Hauptautorin der Studie Chae Yeon Park vom Japanischen Nationalinstitut für Industrie- und Wissenschaftstechnologie in Tsukuba.

Ausnahme Südasien durch steigende Luftfeuchtigkeit

Die Studie nennt aber auch Ausnahmen zu dem Trend: In einigen Regionen, wie Südasien, führte eine Klimawandel-bedingt steigende Luftfeuchtigkeit demnach zu weniger Todesfällen durch Brände.

Bei der Analyse handelt es sich um eine epidemiologische Studie. Epidemiologische Studien ermitteln den statistischen Zusammenhang zwischen Risikofaktoren wie der Feinstaub-Belastung und gesundheitlichen Auswirkungen wie etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Solche Studien zeigen Korrelationen, keine Kausalitäten, sagen also nicht unbedingt etwas über ursächliche Zusammenhänge aus.

Das Ergebnis ist eine statistische Abschätzung, keine exakte Angabe zu klinisch identifizierten Todesfällen. Der tatsächliche Wert kann sowohl höher als auch niedriger liegen.

Gefährdung durch veränderte Brandmuster

Die Ergebnisse der beiden Studien passen zum Resultat einer Untersuchung, die ein internationales Forschungsteam vergangene Woche im Fachjournal "Science" veröffentlicht hat. Demnach haben sich Brände zunehmend von tropischen Savannen in Wälder verlagert. Dies führt zu intensiveren Bränden, die größere Mengen schädlichen Rauches freisetzen und eine Gefahr für die Menschen darstellen.

Drohnenbilder zeigen das Ausmaß eines gewaltigen Waldbrandes, der schon seit Tagen in der Nähe der brasilianischen Hauptstadt Brasilia wütet. Die Flammen sollen mittlerweile 20 Prozent des Nationalwaldes von Brasilia zerstört haben. Eine Rekorddürre im Amazonasgebiet hat die Brände im Regenwald im Monat August auf den höchsten Stand seit 2010 ansteigen lassen.

Diese Forschungsergebnisse verdeutlichen, dass der Klimawandel zunehmend eine Gefärdung für die öffentliche Gesundheit und das globale Ökosystem darstellt. Wälder werden anfälliger für Brände, die Luftverschmutzung nimmt zu und es kommt zu mehr gesundheitlichen Schäden und Todesfällen.

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Dieser Text wurde mit Hilfe von KI-Systemen erstellt und von der Redaktion überprüft.

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