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Oktoberfest 2016: So wenige Besucher wie seit 15 Jahren nicht mehr!

Di 04.10.2016 | 00:00 Uhr - Hannes Tobler - Quelle: dpa
Das Oktoberfest 2016 war trotz weniger Besucher ein Erfolg. ©shutterstock

Das Oktoberfest schrumpft sich gesund. Besucher und Festleitung loben eine schöne und entspannte Wiesn - mit weniger Kriminalität und Stress.

Das Münchner Oktoberfest hat so wenige Besucher angelockt wie seit Jahren nicht mehr. 5,6 Millionen Gäste kamen nach einer ersten Schätzung der Festleitung  - rund 300 000 weniger als im Vorjahr. Das Oktoberfest schrumpft sich gesund. Neben weniger Besuchern gab es auch weniger Bier und weniger Kriminalität. Zu viel Andrang und eine Gefahr durch die schiere Masse gab es nicht.

Festleiter Josef Schmid: "Gute-Stimmung-Wiesn"

Schon im vergangenen Jahr waren weniger Besucher zum Oktoberfest gekommen: Die Besucherzahl sank damals um 400 000 auf 5,9 Millionen. Festleiter Josef Schmid rief daraufhin die “Genießerwiesn“ aus. Jetzt sprach er von einer “Gute-Stimmung-Wiesn“. Schmid sagte am Montag, dass die Festleitung, Marktkaufleute, Schausteller und Wirte mit der Wiesn insgesamt sehr zufrieden sind. Noch weniger Besucher gab es zuletzt im Jahr 2001, kurz nach den Terror-Anschlägen von New York wurden 5,5 Millionen Besucher registriert.

Weniger Konsum und Umsatzrückgang bei den Schaustellern

Laut Wirte-Sprecher Toni Roiderer wurde am diesjährigen Oktoberfest in den Bierzelten 12 bis 15 Prozent weniger gegessen und getrunken. Im vergangenen Jahr rannen 7,5 Millionen Maß durch durstige Kehlen der Besucher. Eine konkrete Zahl für dieses Jahr nannte Roiderer nicht. Auch er lobte aber ein schönes und ruhiges Oktoberfest. Die Schausteller registrierten einen Umsatzrückgang zwischen 10 bis 20 Prozent. Besucher- und Konsumzahlen sind allerdings nur bedingt vergleichbar. In diesem Jahr gab es wie alle vier Jahre nur eine kleine Wiesn, weil in der ersten Woche im Südteil die Bauern ihr Bayerisches Zentral-Landwirtschaftsfest (ZLF) feierten.

Sorge um Sicherheit und Dauerregen zum Auftakt

Das Wetter spielt bei einem Volksfest immer eine entscheidende Rolle! Das Auftaktwochenende fiel dieses Oktoberfest komplett ins Wasser,  aber wahrscheinlich auch Sorgen um die Sicherheit haben die Besucherzahlen beeinträchtigt. Nach dem Amoklauf in München sowie islamistisch motivierten Anschlägen hatte die Stadt die Sicherheitsvorkehrungen erhöht. Erstmals war das Gelände vollständig von einem Zaun umschlossen. Die Besucher duften keine großen Taschen mit mehr als drei Litern Fassungsvermögen mitnehmen. “Das Sicherheitskonzept hat gegriffen“, sagte Schmid. 

Die Zahl der Delikte geht zurück

Die Münchner Polizei zog ebenfalls eine positive Bilanz. “Es war aus unserer Sicht ein friedliches und ruhiges Oktoberfest“, sagte Polizeivizepräsident Werner Feiler. Die Zahl der gemeldeten Delikte sank um gut 15 Prozent auf 1067, die Besucher schlugen seltener mit dem Maßkrug zu (2015: 52x/2016: 42x). Taschendiebe waren weniger erfolgreich - 203 Fälle wurden registriert (im Vorjahr 300). Dutzende wurden erwischt, viele Diebe schnappten die speziell geschulten Taschendiebfahnder auf frischer Tat.

Allerdings registrierten die Beamten an diesem Oktoberfest eine höhere Zahl von Sexualdelikten, 31 statt im Vorjahr 21. Dazu könnte eine höhere Aufmerksamkeit der Beamten und Ordner für dieses Thema beigetragen haben. Auch die “Aktion sichere Wiesn für Frauen und Mädchen“ registrierte mehr Problemfälle. 215 Wiesn-Besucherinnen suchten Hilfe am Security Point (Vorjahr: 197), in 18 Fällen hatten sie Gewalt erlebt.

Oktoberfest ist nicht in Gefahr

Gründe für den Rückgang der Kriminalität sieht Feiler in dem geringeren Besucheraufkommen und dem neuen Sicherheitskonzept. Eine terroristische Bedrohung habe nie bestanden. “Es gab und gibt zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr fürs Oktoberfest“, sagte er.

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