Rekordschnee in München: Durch diese Wetterlage ist es dazu gekommen
Eine außergewöhnliche Wetterlage hat Teile Süddeutschlands und vor allem München am ersten Adventswochenende 2023 ein Schneechaos beschert. Auch der Klimawandel hat einen Anteil am Rekordschnee.
Schneemassen haben am ersten Dezember-Wochenende 2023 Teile von Süddeutschland heimgesucht und die Millionenstadt München lahmgelegt. Vor allem am Samstag, dem 2. Dezember, ging nichts mehr bei Bussen, der Bahn und am Flughafen. Teilweise war es sogar schwer, aus seinem eigenen Haus oder der Wohnung zu kommen, da die Türen durch den hohen Schnee nur noch schwer aufgingen.
Wie ist es zu den enormen Schneemengen gekommen ist und welche Rolle dabei der Klimawandel spielt, erläutern wir in diesem Artikel.
Teile Süddeutschlands lagen an Luftmassengrenze
Teile Bayerns und Baden-Württembergs lagen am Freitag (01.12.2023) und Samstag (02.12.2023) an einer Luftmassengrenze. Sehr milde und feuchte Luft über dem Alpenraum schob sich nach Norden über die bodennahe Kaltluft, die mit einer nördlichen Strömung zu uns nach Deutschland kam. Am Freitagmorgen und tagsüber wurde die Kaltluftschicht immer mächtiger, womit der Regen in Schnee überging.
Ab Freitagabend sanken die Temperaturen auch im Großraum München unter Null Grad, spätestens dann blieb der Schnee komplett liegen. In der Höhe glitt von Süden her die milde und feuchte Luft auf die bodennahe Kaltluft auf, das führte zu den enormen Niederschlagsmengen.
Am meisten kam in einem Streifen vom Allgäu über den Großraum München bis zum südlichen Bayerischen Wald herunter. Die folgende Grafik verdeutlicht dies.
Rekord-Schneefall in Bayerns Landeshauptstadt München
In den hauptsächlich von den Niederschlägen betroffenen Gebieten schneite es bis Samstagnachmittag weiter, verbreitet fielen hier um die 50 Zentimeter Schnee, lokal sogar noch mehr.
In München wurden 44 cm Schneefall gemessen, der bisherige Rekord in der bayerischen Landeshauptstadt lag bei 43 cm im Jahr 1938. Seit Beginn der Aufzeichnung im Jahr 1933 fiel noch nie so viel Schnee in einem Dezember in München!
Seltene Wetterlage führt zu Intensivschneefall
Solch eine Wetterlage, wie die zu Dezember-Beginn, ist sehr selten, denn diese großen Schneemengen kamen durch den Temperaturunterschied der beteiligen Luftmassen und den hohen Wassergehalt der milden Luft zustande. Außerdem hat sich der Streifen mit dem Niederschlagsmaximum von Freitagnachmittag bis Samstagvormittag kaum von der Stelle bewegt.
Es fiel also sehr intensiv Schnee und das über der gleichen Region!
Durch Klimawandel kann die Luft mehr Wasserdampf aufnehmen
Und welche Rolle spielt der Klimawandel dabei? Durch die steigenden Durchschnittstemperaturen aufgrund des Klimawandels kann die Luft mehr Wasserdampf aufnehmen. Wasserdampf ist äquivalent zu Energie, die Atmosphäre enthält also mehr Energie. Es kann dadurch stärker regnen und wenn es kalt genug ist, auch stärker schneien.
Somit kommt es also durch den Klimawandel zunehmend zu extremeren Wetterereignissen, inklusive mehr Schnee in kürzerer Zeit.