Menu
Login
Klima

Studie zeigt: Gebirgspermafrost wird in ganz Europa wärmer

Di 10.12.2024 | 16:29 Uhr - Redaktion - Quelle: dpa
Die Permafrostflächen in Europa und weltweit werden durch die Erderwärmung immer weniger. ©Adobe Stock

Der Klimawandel setzt auch dem Permafrost immer weiter zu. Eine Messreihe belegt nun, wie stark sich der Permafrost in Europa erwärmt. Manchmal kommt die Erwärmung zwar zum Stillstand, das aber nur vorübergehend.

Der Gebirgspermafrost in Europa zeigt eine deutliche Erwärmung. Zwischen Spitzbergen in Norwegen und der Sierra Nevada in Spanien sind die Temperaturen in rund zehn Metern Tiefe innerhalb der letzten zehn Jahre um etwa ein Grad Celsius gestiegen, wie Jeannette Nötzli vom Schweizer Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) in Davos berichtet.

Diese Ergebnisse basieren auf der Analyse von 64 Messreihen, die in einer Studie in "Nature Communications" veröffentlicht wurde.

Höchstgelegene und nördlichste Messstandorte besonders betroffen

"Die Erwärmung des Permafrosts im Gebirge ist groß und zeigt sich in allen untersuchten Regionen, Tiefen und Zeiträumen", betonte Nötzli. Besonders stark betroffen sind die höchstgelegenen und nördlichsten Messstandorte.

Die nördlichste Forschungsstation der Welt befindet sich hoch über dem Polarkreis in Ny-Alesund, einem kleinen Ort auf der norwegischen Insel Spitzbergen. Die Temperaturen auf Spitzbergen steigen bis zu sieben Mal schneller als der globale Durchschnitt. Für Ny-Alesund war der Sommer 2022 der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. In einem Wettlauf um die Zeit sammeln Wissenschaftler:innen Daten, um zu verstehen, wie sich das Klima verändert und was diese Veränderungen für die Zukunft des Planeten bedeuten. Aber mittlerweile finden die Forscher:innen, die Eiskerne untersuchen wollen, von Wasser durchflutete Gletscher vor. Sollte der Permafrostboden dort weiter auftauen, ist auch die Forschungsstation selbst nicht mehr stabil.

Diese Entwicklung verdeutlicht die starke Reaktion kalter Regionen - wie das Hochgebirge und die Polargebiete - auf den Klimawandel. Die Erwärmung der Gebirgsregionen ist dabei ähnlich ausgeprägt wie in der Arktis.

Erwärmung im Permafrost wird zwischendurch verlangsamt

Die Studie hebt hervor, dass, wenn die Temperaturen im eisreichen Permafrost nahe null Grad steigen, die Erwärmung zunächst verlangsamt wird. Das liegt daran, dass die Wärmeenergie vorerst in das Schmelzen des Eises im Untergrund fließt.

Sobald das Eis vollständig geschmolzen ist, beschleunigt sich der Temperaturanstieg im Boden wieder.

Fünf Prozent der Schweiz bestehen aus Permafrost

Permafrost umfasst dauerhaft gefrorenen Fels, Schutt und Moränen, die konstant Temperaturen unter null Grad aufweisen. In der Schweiz, wo etwa fünf Prozent der Fläche aus Permafrost besteht, findet man ihn typischerweise in hoch gelegenen Schutthalden und Felswänden über 2500 Metern.

Die Erkenntnisse der Studie unterstreichen die Bedeutung der Überwachung dieser sensiblen Regionen angesichts der globalen Erwärmung.

Der Klimawandel bedroht unsere Alpen, denn durch die wärmeren Temperaturen tauen dort die Permafrostböden auf. Das hat zahlreiche schwere Folgen. Meteorologe Gernot Schütz erklärt am Beispiel des Matterhorns, welche Auswirkungen die auftauenden Böden für unsere Berge und deren Umgebung haben.

Weitere Empfehlungen der Redaktion zum Thema: Klimawandel

Dieser Text wurde mit Hilfe von KI-Systemen erstellt und von der Redaktion überprüft.

Teile diese Info mit deinen Freunden
Artikel bewerten
Zur News-Übersicht Klima

Empfehlungen

Wetter morgen am Sonntag: Sturm und Graupel zum 4. Advent!
3-Tage-Wetter: Wintergewitter mit Schnee machen Reiseverkehr gefährlich
Wetter 16 Tage: Ungewöhnlich milder Jahreswechsel in Europa
Weiße Weihnachten! Hier gibt es Heiligabend Schnee in Deutschland
Schon jetzt mehr als 1,6 Grad: 2024 bricht Rekorde - Experte gibt Einschätzung
Sturmflut in Hamburg - Elbe schwappt über den Fischmarkt
Goldener Bogen: Wasser und eisige Temperaturen sorgen für spektakulären Effekt
Größter Eisberg der Welt steuert nach Norden - und seinem Schicksal entgegen
Vampir-Igel und steinerne Eidechse: Hunderte Tier- und Pflanzenarten in Asien entdeckt
Tausende Tote? Zyklon CHIDO zerstört Inselgruppe Mayotte
Schwere Schäden: Seltener Tornado wütet bei San Francisco