Vorsicht, Betrug! Amazon-Kunden müssen jetzt besonders wachsam sein
In den vergangenen Wochen kam es vermehrt zu Betrugsfällen, bei denen Kunden statt der bestellten Produkte nur Billigware erhielten. Doch eine Rückerstattung wird ausgeschlossen. Das musst du wissen.
Der Weihnachtscountdown läuft, die Geschenke sind bestellt. Als Markus R. (Name geändert) das Paket des Amazon-Postboten entgegennimmt, ahnt er noch nicht, dass er Opfer einer perfiden Betrugsmasche geworden ist.
Nachdem er die Lieferung bestätigt hat, findet er anstelle einer teuren Kamera eine Gesichtscreme vor. Ein Lieferfehler, könnte man annehmen. Doch Amazon weigert sich, das eigentliche Produkt nachzuliefern oder die Kosten zu erstatten. Was steckt dahinter?
Warnung an Verbraucherinnen und Verbraucher!
Auch wetter.com zeigt Werbung von Amazon auf seiner Website. Deswegen möchten wir unsere Nutzerinnen und Nutzer warnen:
Zunächst lässt sich sagen, dass es sich nicht um einen Einzelfall handelt. Die Betrugsmasche ist alt, doch noch immer sind Verbraucher die Leidtragenden. Auch das IT-Portal "heise", "CHIP.de", "Der Westen" und viele weitere berichten von Fällen aus den letzten Wochen.
Der Ablauf
Zuerst bekommt Markus R. aufgrund des hohen Produktwertes von über 500 Euro einen Einmal-Code von Amazon per Mail zugeschickt, den er bei Erhalt der Ware an den Überbringer geben soll. In dieser wird bereits darauf hingewiesen, diesen Code keinesfalls an andere oder gar am Telefon weiterzugeben.
Doch kurz vor seiner Lieferung erhält er einen Anruf, bei dem er vom vermeintlichen Postboten gebeten wird, den Code schon einmal durchzugeben. Er weigert sich. Etwa fünf Minuten später steht der Überbringer vor seiner Wohnungstür und übergibt ihm das Paket. Erst jetzt händigt ihm Markus R. den Code aus.
Doch in der Verpackung befindet sich nur ein Kosmetikprodukt. Sofort kontaktiert er den Großkonzern und schildert das Problem. Zunächst - wie in vielen weiteren Fällen - bestätigt Amazon, dass man nach Rückerhalt der falschen Ware, das Geld zurückerstatten werde. Doch als dies geschah, folgte die Reaktion, Markus R. solle die "richtige" Ware zurücksenden.
Es beginnt ein ermüdender Prozess, bei dem Markus R. wieder und wieder seinen Fall schildert. Verwirrende Antworten des Konzerns, die der Redaktion vorliegen, folgen, in denen es heißt, das Paket läge beim Nachbarn oder gar mit einer Schließung des Kundenkontos gedroht wurde - da Markus R. mehrere fehlende Artikel gemeldet hätte.
Zum jetzigen Zeitpunkt wolle Amazon den Fall noch einmal prüfen. Eine Rückerstattung blieb bis zum jetzigen Zeitpunkt aus.
Das ist der ungefähre Betrugsablauf
Betroffene bekommen die Pakete, die oftmals in etwa der Größe entsprechen, wie das eigentliche Produkt. Sie nehmen die Ware an und bestätigen den Erhalt.
Nach der erkannten Falschlieferung versuchen die betrogenen Kunden, ihr Geld zurückzufordern. Doch dann folgt die Reaktion von Amazon, sie sollen die "richtige" bestellte Ware zurücksenden. Erst dann bekämen sie den Kaufpreis erstattet oder den richtigen Artikel geliefert. Da die Betroffenen das Produkt jedoch nie erhalten haben, ist das nicht möglich.
Wie verhinderst du, Teil der Betrugsmasche zu werden?
- Achte bei jeder Lieferung auf Größe und Gewicht des Pakets.
- Erscheint dir dabei etwas unpassend oder verdächtig, beanstande es sofort beim Lieferdienst.
- Bewahre den Paketschein auf.
- Mache Beweisfotos und -videos und das schon beim Öffnen des Pakets.
- Melde eine Falschlieferung unverzüglich.
- Bevor du einen Passwort-Code als Bestätigung an den Lieferanten gibst, prüfe nach, was sich im Paket befindet.
- Lass dich nicht einschüchtern und suche im Zweifelsfall rechtliche Beratung. Die Wahrscheinlichkeit auf Rückerstattung ist höher, wenn du dich zu Wehr setzt.
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