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Klima

Wo sind die Insekten im Winter?

Di 13.12.2016 | 00:00 Uhr - Redaktion
Viele Insekten trotzen extremer Kälte im Winter. ©dpa

Viele Vögel entfliehen der kalten Jahreszeit. Andere Tiere halten Winterschlaf. Aber was machen eigentlich Insekten im Winter?

Viele Menschen sind der Annahme, dass es nach einem sehr kalten Winter im darauffolgenden Frühjahr oder Sommer weniger Insekten gibt, da diese die Kälte nicht überleben. Doch das ist nur einer von vielen Winterirrtümern. Wir klären auf!

So trotzen Insekten dem Winter

Viele Insekten können extremer Kälte trotzen - und dafür haben sie zum Teil skurrile Methoden. Sie verkriechen sich zum Beispiel während der kalten Jahreszeit und rotten sich in großen Gruppen zusammen, um im Frühjahr die Partnersuche zu erleichtern. Andere Insekten wiederum verfallen in eine Winterstarre oder verfügen über ein "Frostschutzmittel", um selbst große Kälte überleben zu können. 

Winterstarre in geschützten Verstecken

Nehmen wir erstmal die Ameisen. Die Ameisen bauen sich für die kalte Jahreszeit ein Winternest und überwintern tief unter der Erde. Gemeinsam ziehen sie sich in ihr Nest  zurück und verfallen anschließend in eine Winterstarre. Während dieser Starre können sie ohne Nahrung auskommen.

Auch Zecken erstarren bei extremer Kälte. So zerbrechlich Schmetterlinge auch aussehen, sie können kalte Winter in der Winterstarre unter Baumrinden oder in Höhlen ebenfalls problemlos überleben.

Die männlichen Stechmücken überleben den Winter nicht, da sie ohnehin nur eine Lebensdauer von ca. 10 Tagen haben. Sie streben nach der Paarung. Das befruchtete Weibchen macht sich im Spätherbst auf die Suche nach einem geeigneten Winterquartier. In der Kältestarre können sie mehrere Monate alt werden und im Frühjahr ihre Eier ablegen.

Marienkäfer mit körpereigenem Frostschutzmittel

Ähnlich sieht es auch bei den Marienkäfern aus. Sie rotten sich in Gruppen zusammen und suchen unter Felspalten oder Rinden Schutz. Genauso wie Stechmücken oder Zecken verbringen sie die kalte Jahreszeit in Winterstarre. 

Zusätzlich verfügen Marienkäfer über körpereigenes "Frostschutzmittel". Bei Minusgraden kann ihr Körper nicht einfrieren. Selbst Temperaturen von minus 10 Grad können den kleinen Kältekünstlern nichts anhaben. Denn ihr selbst produziertes Glycerin im Blut senkt den Gefrierpunkt von Wasser und schützt den kleinen Körper vor dem sicheren Tod.

Bienen-Teamwork in der Wintertraube

Bienen schützen sich durch Bewegung gegen die Kälte! In der Regel leben Bienen nur ca. 6 Wochen, Winterbienen dagegen überleben bis zu 6 Monate und können daher die lange Kältephase durchstehen. Gemeinsam ziehen sie sich in ihre Wintertraube zurück und schützen die Königin, die sich in der Mitte des Bienenstocks befindet, vor der Kälte.  

Durch die Muskelkontraktion der fleißigen Bienchen wird in der Wintertraube Wärme erzeugt. Bei einer Temperatur von 20 bis 25 Grad ist es in der Mitte der Traube stets kuschelig warm.  

Insektensterben bei mild-feuchtem Winter 

Wie wir gesehen haben, können viele Insekten also selbst extreme Kälte problemlos überleben. Milde und regnerische Winter dagegen sind ein viel größeres Problem für die kleinen Tierchen. Denn bei milden Temperaturen und feuchtem Wetter können Pilze besonders schnell wachsen und die Insekten überwuchern. Die Folge: Die Insekten verschimmeln! 

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