Dürre auf Planet Erde: Hier trocknen die Seen aus!
Forschende haben herausgefunden, dass die Erde in den letzten 30 Jahren etwa 173.000 Quadratkilometer an Landfläche hinzugewonnen hat, die zuvor von Wasser bedeckt war. Wie ist es dazu gekommen ist und welche Seen weltweit stark von der Trockenheit betroffen sind, das erfahrt ihr in diesem Video. Immer mehr Seen auf der Erde verlieren Wasser. Zum Teil ist der Wasserverlust extrem besorgniserregend, mehrere Seen sind bereits komplett ausgetrocknet. Einer der von Dürre stark betroffenen Gewässer ist der Aralsee. Der Salzsee in Zentralasien war einst der viertgrößte See der Welt und ist nun fast vollständig ausgetrocknet, da in den letzten Jahrzehnten Wasser für den Weizen- und Baumwollanbau abgezweigt wurde. Der See hat etwa 28.000 Quadratkilometer Wasserfläche verloren. Der Poyang-See, der größte Süßwasser-See in China, ist aufgrund von Wassermangel auf ein Viertel seiner ursprünglichen Größe geschrumpft. Das hat dramatische Auswirkungen auf die Ökosysteme in und um den See, die Fischerei und die Landwirtschaft in der Region. Infolgedessen kann man die Insel mit einer Pagode nun sogar mit dem Auto erreichen. Blicken wir nach Amerika. Der Lake Mead in der Nähe von Las Vegas in den USA hat in den letzten 30 Jahren eine Oberfläche verloren, die etwa dem Stadtgebiet von Düsseldorf entspricht. Der Lago Poopó in Bolivien, einst einer der größten Seen in Südamerika, ist einfach verschwunden. Die NASA hat Luftaufnahmen von 2013 und 2016 veröffentlicht, die zeigen, dass der See komplett ausgetrocknet ist. Der See war mal ein wichtiger Fischereibereich und hat Dutzende indigene Gemeinden mit Nahrung versorgt. In Zentralafrika ist der Tschadsee eine wichtige Wasserquelle für mehr als 30 Millionen Menschen. Doch der Tschadsee schrumpft dramatisch, wie Satellitenbilder zeigen. Der See und das mit ihm verbundene Flusssystem haben jedoch den Großteil ihres Wassers in den letzten 50 Jahren verloren. Auch in Europa gibt es erschreckende Dürre-Beispiele. So ist vom Lac de Montbel im Südwesten Frankreichs kaum mehr als eine Pfütze übriggeblieben. Der Bürgermeister von Montbel, erzählt, dass im April 2022 noch fast 50 Millionen Kubikmeter Wasser im Stausee waren und das Wasser hoch bis zu den Bäumen stand. Die Talsperre Alto-Lindoso wurde 1992 in Portugal errichtet, um den Fluss Lima zu einem See aufzustauen, um Strom zu erzeugen und Felder zu bewässern. Der Wasserspiegel des Stausees ist Stand 2023 jedoch aufgrund von Dürreperioden und menschlichem Wasserverbrauch auf 15 Prozent seiner ursprünglichen Kapazität gesunken. Mit dem sinkenden Pegel geht übrigens ein erstaunliches Schauspiel einher: Denn aus dem Stausee tauchen auf der spanischen Seite die Überreste einer Siedlung auf – das Geisterdorf Aceredo. Auch in Italien hat die Trockenheit hart zugeschlagen. So konnten Tourist:innen 2023 über eine neu aufgetauchte Landbrücke im Gardasee zur Insel San Biagio hinübergehen. Grund: Der Wasserspiegel des Gardasees war bis zu 60 Zentimeter unter das Durchschnittsniveau der vergangenen Jahrzehnte gefallen. Der Zicksee im burgenländischen Seewinkel in Österreich ist fast komplett verschwunden und es ist nur noch ausgetrocknete Erde zu sehen. Neue Satellitenbilder zeigen das erschreckende Ausmaß des Dilemmas: Der Boden sieht aus wie eine Sandwüste. Mitarbeiter der Behörden und Sportfischer kämpften im Sommer 2022 darum, die im schwindenden See eingeschlossenen Karpfen zu retten. Leider war es oft zu spät und es gab bereits riesige Ansammlungen von toten Fischen entlang des Ufers, wie vor Ort aufgenommene Fotos zeigten. In Deutschland gehen ebenfalls die Wasserstände einiger Seen stark zurück. Der Seddiener See in der Nähe von Berlin zum Beispiel ist seit 2013 um 1,45 Meter gesunken. Warum das Problem der ausgetrockneten Seen kaum noch umkehrbar bzw. endgültig ist, erklärt wetter.com Meteorologe Hartmut Mühlbauer.
Veröffentlicht: Fr 14.04.2023 | Laufzeit: 04:20 min
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