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Ratgeber

Brände am Mittelmeer: Was Reisende wissen müssen

Fr 20.08.2021 | 10:08 Uhr - Sabrina Fuchs
Flammen bei Athen: "Wir haben zusehen müssen, wie alles verbrennt"

In etlichen Urlaubsregionen lodern derzeit immer wieder gefährliche Brände. Viele Urlauber:innen fragen sich deshalb: Kann ich dort überhaupt hinreisen?

Die Brände am Mittelmeer nehmen kein Ende. In Ländern wie Italien, Griechenland, Portugal oder Frankreich kommt es seit Wochen immer wieder zu unkontrollierten Wald- und Buschbränden, die auch Gemeinden und Städte bedrohen. Durch Winde und Hitze wird die Situation immer wieder verschärft. Aktuelle Bilder aus Griechenland siehst du im Video am Anfang des Artikels.

Mehr über das weltweite Extremwetter kannst du hier nachlesen

Doch nicht nur für die Einheimischen in den Regionen stellt die Situation eine Gefahr dar. Aktuell sind auch viele Reisende in den Gebieten unterwegs oder planen einen Urlaub in betroffene Regionen. Was Urlauber:innen deshalb beachten sollten.  

Lage im Urlaubsland: Wo erhalte ich zuverlässige Informationen?  

Aktuelle Informationen zu den Waldbränden stellt unter anderem das Auswärtige Amt bereit. Unter aktuellen Reise- und Sicherheitshinweisen werden dabei auch die deutschen Vertretungen in den jeweiligen Staaten verlinkt. Auch Reiseveranstalter sollten Informationen zur aktuellen Brandlage vor Ort haben und ihren Kund:innen auf Anfrage zur Verfügung stellen.

Auf dieser Karte kannst du sehen, wo aktuell Brände aktiv sind.

Aufgrund der Brände kann es auch zu Straßensperrungen kommen. Ob Straßen gesperrt sind, kann man bei den lokalen Tourismusbüros nachfragen. In Griechenland bekommt zudem jede Person, die mit dem Handy im betroffenen Gebiet eingewählt ist, Informationen per SMS, wenn es zu gesperrten Straßen aufgrund der Flammen kommt. 

Kann ich meine Reise kostenlos stornieren?  

Pauschalreisende haben gute Karten

Wer eine Pauschalreise in einer Region gebucht hat, in der es aktuell brennt, hat gute Karten die Reise kostenlos stornieren zu können. Dabei kommt es jedoch auf die genauen Umstände im Einzelfall an.

Dies erklärt Rechtsanwältin Nicole Mutschke gegenüber 'Bild'. Demnach sei eine kostenlose Stornierung einer Pauschalreise möglich, wenn sogenannte außergewöhnliche unvermeidbare Umstände vorliegen, die die Reise erheblich beeinträchtigen würden. Ein Brand in der Nähe des Hotels mit Asche und Rauch in der Luft wäre laut 'Redaktionsnetzwerk Deutschland' (RND) ein solcher Umstand. 

Ist das Hotel aufgrund von Bränden geschlossen, könne es jedoch auch zu einer Umbuchung kommen. Bekommt man ein vergleichbares Hotel, rechtfertige dies keine kostenlose Stornierung. 

Laut RND lässt sich eine Reise, die erst in einigen Wochen beginnt, jedoch nicht einfach kostenlos stornieren. Immerhin könne das Feuer dann schon gelöscht sein. Deshalb solle eine Reise besser kurzfristig storniert werden, wenn auch absehbar ist, dass sie wirklich erheblich beeinträchtigt sein wird. Dann habe man mehr Rechtssicherheit bei einer Stornierung.

Individualreisende haben es schwer

Für Individualreisende gestaltet sich die Lage meist schwieriger. Hier gibt es kostenlose Stornierungsmöglichkeiten in der Regel nur, wenn eine solche Möglichkeit explizit im Vertrag zwischen beiden Parteien vereinbart wurde. Andernfalls bleibt man wohl oder übel auf den Stornierungskosten oder gar dem vollen Preis sitzen, solange der gebuchte Flug stattfindet und das Hotel geöffnet hat. 

Kann ich die Reise vorzeitig abbrechen?  

Doch was ist, wenn ich schon vor Ort bin, meine Reise aufgrund der Brände jedoch vorzeitig abbrechen möchte bzw. muss? Immerhin kann sich die Qualität der Reise bei einer Ausbreitung oder Neuentstehung eines Feuers schnell ändern. Sicher ist es dann womöglich nicht mehr. 

Damit der Reiseveranstalter sich um eine Rückreise kümmert, reichen laut  'Bild' Unannehmlichkeiten nicht aus. Liegen jedoch Reisemängel vor, beispielsweise wenn Leistungen aufgrund der Situation vor Ort ausfallen müssen und nicht mehr erbracht werden können, ist der Reisende dazu berechtigt, den Vertrag zu kündigen - wenn sich diese Mängel nicht abstellen lassen.

Höchste Warnstufe! Das richtige Verhalten bei einem Waldbrand

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