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Unwetter

Unwetter-Katastrophe in Italien fordert mindestens elf Tote

Mo 19.09.2022 | 15:28 Uhr - Quelle: dpa
Schwere Unwetter in Italien: Tote nach Überschwemmungen

Rund 1000 Einsatzkräfte sind nach einer Überschwemmungskatastrophe in Italien im Einsatz. Mindestens elf Personen verloren bei dem Unwetter ihr Leben. Die Suche nach Vermissten geht weiter.

Heftige Regenschauer, Sturzfluten und Schlammlawinen wüteten am Donnerstag (15.09.2022) an der italienischen Adriaküste rund um die Gegend von Ancona. Die Bewohner:innen werden von dem Unglück völlig überrascht. Am Freitag (16.09.2022) bot sich ein Bild der Verwüstung.

Die ersten Bilder von der Katastrophe zeigt dir das Video oben.

Sturzfluten fordern mindestens elf Leben

Gewaltige Sturzfluten wälzten sich zwischen Häusern durch die Gassen, Menschen flohen in Panik auf Dächer und Bäume - aber nicht jeder konnte sich retten.

Mit Stand gestern (18.09.2022) verloren mindestens elf Personen in der Region Marken ihr Leben. Und längst sind nicht alle Vermissten gefunden.

Besonders tragisches Familienschicksal

Von den Wassermengen überrascht wurde in der Ortschaft Barbara auch eine Frau und ihr achtjähriger Sohn in deren Auto. Als die beiden ausstiegen, wurde der Junge seiner Mutter von den Wassermassen aus den Armen gerissen.

"Da war diese übermenschliche Kraft", sagte die Frau der Zeitung "La Repubblica". Ihr Sohn habe sich dann noch an einem Baumstamm festgeklammert. "Er wollte sich über Wasser halten.
Ein paar Sekunden, dann verschwand er in der Dunkelheit". Der achtjährige Junge überlebte nicht.

Großaufgebot an Einsatzkräftem

Rund 1000 Einsatzkräfte aus mehreren Landesteilen halfen nach Angaben des Zivilschutzes bei der Suche und den Aufräumarbeiten mit, darunter waren 350 Feuerwehrleute. Mehr als 50 Menschen wurden verletzt, rund 150 Personen mussten von den Rettungskräften aus ihren Häusern geholt werden.

Ministerpräsident Mario Draghi sagte den betroffenen Gebieten bei einem Besuch Unterstützung zu und sprach von einer "Katastrophe". Von der Regierung kommen Soforthilfen in Höhe von fünf Millionen Euro.

Zu wenige präventive Maßnahmen getroffen?

Mittlerweile gibt es zunehmend Kritik von Einwohner:innen, warum die Region auf derartige Vorkommnisse nicht besser vorbereitet war. Expert:innen entgegnen jedoch, dass solche Wassermassen nach Monaten der Dürre, Trockenheit und Hitze nicht vorherzusehen waren – denn innerhalb weniger Stunden war so viel Regen gefallen wie sonst in einem halben Jahr.

Papst appelliert an Politik

Auch Papst Franziskus äußerte sich in einem Zeitungsinterview zu dem Unglück und appellierte an die Politik, sich mit den Gründen für derartige Wetterphänomene zu beschäftigen.

"Die dramatische Überschwemmung in den Marken, die im ganzen Land Trauer, Zerstörung und Schmerz verursacht hat, ist der nächste Beweis dafür, dass der Kampf um das Klima dieselbe Aufmerksamkeit verdient wie Covid und der Krieg", sagte der Pontifex der Zeitung "Il Mattino" am gestrigen Sonntag.

Weiterer Regen angekündigt

Für das Wochenende waren weitere Niederschläge angekündigt. Die Bürgermeister:innen riefen die Bewohner:innen dazu auf, sicherheitshalber höher gelegene Stockwerke in ihren Häusern aufzusuchen.

Weiteres Unwetter 200 Kilometer südlich fordert Schwerverletzte

Knapp 200 Kilometer südlich verursachte am Samstag in der Adriastadt Pescara ein Sturm drei Schwerverletzte.

Darunter war laut Polizei ein Mitarbeiter eines Strandbetriebes. Dieser sei von einem Gegenstand getroffen wurden, schrieb die Nachrichtenagentur Ansa.

Weitere Infos gibt es auch in unserer vorherigen Meldung zu der Katastrophe.

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